Der Newsletter aus dem TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser

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Editorial

Dr. Josef Klinger

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserin, lieber Leser,

aufgrund der sehr positiven Rückmeldungen nach dem Kolloquium 2020 und der immer noch andauernden Corona-Pandemie werden wir unser 26. TZW-Kolloquium am 1. Dezember 2021 wieder digital durchführen. Aus unseren technisch-wissenschaftlichen Beratungs- und Forschungsprojekten haben wir eine Auswahl relevanter und aktueller Themen getroffen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Inhalten, die im Zuge der Klimaveränderungen zukünftig relevanter werden. Nehmen Sie sich den Vormittag Zeit für Expertenberichte aus dem TZW.

Wir freuen uns, Ihnen in dieser Ausgabe einige neue Projekte am TZW vorzustellen. Alle haben zum Ziel, eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser voranzubringen. Dabei geht es um so unterschiedliche Aspekte wie die Entwicklung coliformer Bakterien in Talsperren, das Recycling von salzhaltigen Industriewässern sowie die Möglichkeiten mit Aktivkohle gegen PFAS vorzugehen.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Josef Klinger

Breites Themenspektrum für die Wasserbranche

26. TZW Kolloquium digital 
"Neue Erkenntnisse und Anforderungen für die Wasserbranche"

Wann: Mittwoch, 1. Dezember 2021 von 9:30 bis 12:15 Uhr

Wo: online 

Was: Coliforme Bakterien in Talsperren, Online-Sensoren und neue Entwicklungen für die Trinkwasserüberwachung, Stand und Potenzial der Durchflusszytometrie für das mikrobiologische Monitoring, Prüfung von Werkstoffen nach den UBA-Bewertungsgrundlagen, Entfernung (kurzkettiger) PFAS mit einem neuen Ansatz aus Aktivkohle und Ionenaustauscher, Analyse von Wasserverlusten mit Mustererkennungsverfahren, Erhöhte Temperaturen in Verteilungsnetzen

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Die Anmeldung ist auch noch kurzfristig möglich.

PROGRAMM + ANMELDUNG

Heiße Sommer fördern starke Vermehrung von coliformen Bakterien in Talsperren

In den letzten Jahren kam es in Trinkwassertalsperren in Deutschland im Sommer regelmäßig zu einer sprunghaften Massenzunahme coliformer Bakterien. Im Rohwasser traten hierbei oftmals Konzentrationen von mehreren tausend coliformen Bakterien pro 100 mL auf. Dieses Phänomen stellt die Aufbereitung in den Wasserwerken vor eine besondere Herausforderung. Im Rahmen eines DVGW-Forschungsprojektes wurden diese Massenentwicklungen umfänglich untersucht. Der Abschlussbericht ist jetzt als TZW-Band verfügbar und fasst die wesentlichen Erkenntnisse des Projektes zusammen. Außerdem werden darin Empfehlungen für die Praxis gegeben. Da die coliformen Bakterien insbesondere in heißen und trockenen Sommern auffällig werden, ist zukünftig aufgrund des Klimawandels häufiger mit diesen Entwicklungen zu rechnen.

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RIKovery: Recycling von industriellen salzhaltigen Prozesswässern

Wie kann es gelingen, industrielle Wasserströme möglichst vollständig zu nutzen und so die natürlichen Wasserressourcen zu entlasten? Mit dieser Zielstellung geht das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt RIKovery (Projektwebsite) an den Start. Das Projektkonsortium aus Industrie und Forschung untersucht darin Verfahren wie die Ionentrennung, Konzentrierung und intelligentes Monitoring, die das Recycling von industriellen salzhaltigen Wässern ermöglichen. Hintergrund ist die durch eine zunehmende Wasserknappheit erhöhte Notwendigkeit, salzhaltiges Wasser wiederzuverwenden und gleichzeitig die entfernten Inhaltsstoffe einer erneuten Nutzung zuzuführen. Derzeit werden in Deutschland jährlich mehr als 6 Mio. Tonnen Chlorid über das Abwasser in Oberflächengewässer eingeleitet. Dabei sind sowohl Prozessabwässer und Teilströme bestehender Aufbereitungsprozesse als auch Salzabwässer aus Halden oder salzhaltige Grundwässer relevant. Die Aufgabe des TZW ist die Entwicklung einer onlinefähigen Prozessüberwachung für organische Spurenstoffe in stark salzhaltigen Matrices.

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SARA: Internationales Projekt zu Krankheitserregern und Antibiotikaresistenzen in aquatischen Ökosystemen

Das TZW koordiniert ein internationales Projekt im Rahmen des AquaticPollutants Joint Transnational Call 2020 zu Krankheitserregern und Antibiotikaresistenzen in aquatischen Ökosystemen. Die „Joint Programming Initiativen“ (JPI) sind Instrumente zur Realisierung des Europäischen Forschungsraumes. Im März 2021 haben die JPI „Water“, „Antimicrobial Resistance“ und „Oceans“ erstmals eine gemeinsame Ausschreibung zum Themenfeld Spurenstoffe, Krankheitserreger und antibiotikaresistente Bakterien im Wasserkreislauf veröffentlicht. Dabei wurden aus 184 Anträgen insgesamt 18 Projekte zur Förderung ausgewählt. Eines davon ist das Forschungsvorhaben SARA (Surveillance of Emerging Pathogens and Antibiotic Resistances in Aquatic Ecosystems), das vom TZW koordiniert wird. Im Projekt SARA wird zusammen mit Partnern aus Schweden, Frankreich, Spanien, Portugal, Israel, Mosambik und Uganda das Vorkommen von pathogenen Viren (einschließlich SARS-CoV-2), mikrobiellen Indikatoren, Antibiotikaresistenzen und Markern für die mikrobielle Quellenverfolgung (Microbial Source Tracking) in Flusseinzugsgebieten bewertet.

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Einsatz von Aktivkohlefiltern zur Entfernung von PFAS

Die Grenzwerte für PFAS im Trinkwasser werden in Zukunft gesetzlich geregelt. Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie enthält Parameterwerte für poly- und perfluorierte Alkylverbindungen (PFAS), die bis 2023 in nationales Recht zu überführen sind. Nach einem Übergangszeitraum bis 2026 sind dann Maßnahmen umzusetzen, um die Anforderungen im Trinkwasser einzuhalten. Durch die Vorgaben der EU-Trinkwasserrichtlinie werden bei dem Vorliegen einer Rohwasserbelastung mit perfluorierten Stoffen auch höhere Anforderungen an die Trinkwasseraufbereitung zur Entfernung der PFAS gestellt. Bei erhöhten PFAS-Konzentrationen in Rohwässern, die zur Trinkwassergewinnung genutzt werden, kommt bisher in den meisten Fällen Kornaktivkohle in Festbettadsorbern zum Einsatz. Die Wirksamkeit von Aktivkohlefiltern im Hinblick auf die erreichbare Filterlaufzeit zur Einhaltung der neuen EU-Parameterwerte für PFAS hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Das TZW führt derzeit Machbarkeitsstudien mit Aktivkohlefiltration durch und bewertet die Wirtschaftlichkeit.

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Kurzmeldungen aus dem TZW

Online-TechLift „Inspektionstechnologien“

Anfang Oktober fand eine Online-Veranstaltung großes Interesse, bei der zwei DVGW-Forschungsprojekte mit hoher Praxisrelevanz ihre Expertise zu dem Thema Inspektionstechnologien bündelten. Für Wasserversorgungsunternehmen garantiert die am Netzzustand orientierte Sanierung und Erneuerung von Leitungen einen sicheren und wirtschaftlichen Betrieb. Dabei sucht die Branche immer nach innovativen Lösungen bei den Inspektionsverfahren. Nähere Informationen finden Sie hier.

BMBF-Projekt Projekt „MultiKulti“

In einem bundesweiten Forschungsverbund, an dem auch das TZW beteiligt ist, soll ein automatisierter Bioreaktor entwickelt werden, der die natürlichen Lebensraumbedingungen möglichst nah simuliert. Damit sollen natürliche Lebensgemeinschaften im Labor erhalten werden, um selbst solche Mikroben zu kultivieren, die sehr besondere Anforderungen an ihre Umwelt stellen. Das neue BMBF-Projekt „MultiKulti“ ist mit dem Kick-off Meeting am 16./17. September 2021 gestartet. Zur Projekthomepage kommen Sie hier.

Klimahelden-Preis

Für die Idee und den Projektantrag zu „Auswirkungen von Ureasehemmstoffen auf die Mikrobiologie und die Grundwasserqualität“ hat die Projektgruppe aus TZW und bnNETZE GmbH den „Klimahelden-Preis“ des Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz von badenova erhalten. Infos zum Projekt hier.

Neue Bände der TZW-Schriftenreihe

Nr. 97 Coliforme Bakterien in Talsperren
Nr. 98 Nachweis, Dynamik und Stimulation der Denitrifikation in Gewässern
Nr. 99 Microbial Source Tracking - Identifizierung fäkaler Eintragsquellen
Nähere Informationen und Bestellung hier

Promotionen 

Wir gratulieren Dr. Charlotte Schäfer zur bestandenen Promotion an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (Thema: Molekularbiologischer Nachweis der mikrobiologischen Denitrifikation) sowie Dr. Claudia Stange zur bestandenen Promotion an der Technischen Universität Dresden (Thema: Microbial Source Tracking). Beide Arbeiten entstanden in der Abteilung Wassermikrobiologie am TZW und wurden in der TZW-Schriftenreihe als Bände Nr. 98 und 99 veröffentlicht.

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Impressum
TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruher Straße 84, 76139 Karlsruhe, Deutschland, Tel.: +49 721 9678-0, Fax: +49 721 9678-101
E-Mail: info@tzw.de, www.tzw.de

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