Entfärbung huminstoffreicher Grundwässer

Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgrenzen von Verfahren zur Verringerung unerwünschter DOC-Anteile in huminstoffreichen Grundwässern – COL_EX

Kleintechnische Versuchsanlage TZW

Ziel des Projektes ist die Beurteilung verschiedener Aufbereitungsverfahren (Fällung, Flockung, Ozonung, Ionenaustausch) hinsichtlich ihrer Eignung zur Entfärbung verschiedener huminstoffhaltiger Grundwässer. Als Ergebnis sollen Kriterien zur Verfahrensauswahl bereitgestellt werden.

In Grundwasserleitern vorkommende Einlagerungen von Torf- bzw. Braunkohlesanden können zu einer Färbung von Grundwässern durch organische Bestandteile führen. In der Regel ist eine erhöhte Färbung gesundheitlich unbedenklich, stellt jedoch eine ästhetische Beeinträchtigung dar. In Einzelfällen wird der Grenzwert der Trinkwasserverordnung für die Färbung überschritten.

Zur Entfärbung stehen Aufbereitungsverfahren zur Verfügung, deren Einsatzmöglichkeiten und -grenzen bisher jedoch nur unzureichend untersucht worden sind. Im DVGW geförderten Forschungsvorhaben werden durch die DVGW-Forschungsstelle TU Hamburg und die Außenstelle Dresden des DVGW-Technologiezentrums Wasser Labor- und kleintechnische Versuche zur Entfärbung durchgeführt. Die Arbeiten in Hamburg konzentrieren sich auf den Einsatz einer Ozonung in Kombination mit einer Aktivkohlefiltration sowie den Einsatz von Adsorberharzen. In Dresden werden Untersuchungen zur Flockung, Fällung und der Oxidation mit Kaliumpermanganat durchgeführt. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass die Einhaltung des Grenzwertes für die Färbung bereits durch die Dosierung von Kaliumpermanganat erreicht werden kann. Für eine weitgehende Entfärbung ist jedoch eine Flockung erforderlich. Eine Flockungsmitteldosierung in Enteisenungs- und Entmanganungsfiltern kann jedoch zu Leistungseinschränkung führen. Gleiches gilt für die Kaliumpermanganatdosierung in einstufigen Filteranlagen, da in diesen Fällen die Dosierung des Oxidationsmittels zu einer Eisenfällung führt.

Das Forschungsprojekt soll bis Anfang 2021 abgeschlossen werden. Die Ergebnisse werden in das DVGW-Regelwerk eingearbeitet. Bereits jetzt können die beim TZW vorliegenden Erfahrungen für die Entwicklung von Konzeptionen für die Entfärbung in Grundwasseraufbereitungsanlagen genutzt werden.

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