Braunes Wasser ist eine häufige Qualitätsauffälligkeit bei der Trinkwasserverteilung. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden die Prozesse der Bildung und Mobilisierung von losen Ablagerungen in Trinkwasserleitungen identifiziert und der Ansatz für die Entwicklung zustandsorientierter Spülpläne entwickelt. Hierbei werden die Spülintervalle an die Geschwindigkeit der Bildung von Ablagerungen angepasst.
Eine der häufigsten Ursache für Qualitätsbeschwerden bei der Trinkwasserverteilung ist eine Trübung des Wassers, die in den meisten Fällen durch eine Mobilisierung vorhandener Ablagerungen in den Leitungen verursacht wird. Ziel des Forschungsvorhabens war es, die Prozesse der Bildung von Ablagerungen in Trinkwasserverteilungssystemen aufzuklären und hierauf aufbauend ein Werkzeug für eine optimierte Netzpflege, d. h. die Festlegung von Spülintervallen in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Ablagerungsbildung und dem Risiko der Mobilisierung von Ablagerungen, zu entwickeln.
Im Rahmen des Projektes wurden umfangreiche Untersuchungen an einer kleintechnischen Versuchsanlage und in Trinkwassernetzen mehrerer Wasserversorgungsunternehmen durchgeführt.
Auf Basis der Erkenntnisse wurde ein Prozessmodell entwickelt, dieses mathematisch formuliert und anschließend in das Berechnungsprogramm OptFlush umgesetzt. Mit diesem Programm kann auf Basis der Ergebnisse von Netzuntersuchungen sowie hydraulischer Daten der zeitliche Verlauf der Ablagerungsbildung simuliert und unter Berücksichtigung des Mobilisierungsrisikos das Betriebsintervall der Leitungen bis zur Spülung berechnet werden. Im nächsten Schritt werden basierend auf den Berechnungen zustandsorientierte Spülpläne für die untersuchten Netzbereiche entwickelt.
Veröffentlichungen:
Wricke, B.; Korth, A.; Richardt, S.: Minimierung sedimentbürtiger Gütebeeinträchtigungen durch modellgestützten Rohrnetzbetrieb. Veröffentlichungen aus dem Technologiezentrum Wasser Karlsruhe. Band 48 ( 2010)
Korth, A.; Donath, O.: Zustandsorientierte Spülstrategie für Trinkwassernetze. DVGW energie|wasser-praxis 11/2018, 36-41 (2018)
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