ViWaT-Engineering

Nachhaltige Technologien im Küstenschutz und Wassermanagement

Von Flussarmen geprägte Landschaft des Mekong Deltas.

Im Verbundprojekt ViWaT erarbeiteten deutsche und vietnamesische Partner an Nachhaltigen Lösungskonzepten zum Erhalt von Land- und Wasserressourcen im Mekong Delta.

Das Mekong Delta in Vietnam ist eine durch Flussarme geprägte Region mit der ungefähren Fläche Baden-Württembergs. Die hauptsächlich flache Landschaft wird sowohl landwirtschaftlich für den Anbau von Reis und Früchten sowie für die Zucht von Fisch und Meeresfrüchten intensiv genutzt. Auf dem fruchtbaren Boden können jährlich bis zu drei Ernten erbracht werden.

Durch Klimawandel und anthropogene Einflüsse ist diese wirtschaftlich und kulturell bedeutsame Region Vietnams jedoch stark betroffen. Die intensive Nutzung von Grundwasser hat im Laufe der Jahre zu einer starken Landabsenkung geführt, die teilweise über mehrere Zentimeter pro Jahr beträgt. Gleichzeitig steigt der Meerwasserspiegel mehrere Millimeter pro Jahr und bewirkt eine Versalzung von Oberflächen- und Grundwasser. Stromauf angebrachte Staudämme verringern den Eintrag von Sedimenten in das Mekong Delta. Zusammen mit einer starken Küstenerosion führt dies zu einem starken Landverlust in der Mekong Region.

Im Verbundprojekt ViWaT sollten Nachhaltige Lösungskonzepte für die Problematik im Mekong Delta und den Erhalt von Land- und Wasserressourcen erarbeitet werden. Das Projekt ViWat teilt sich in drei Säulen, die jeweils an unterschiedlichen Themenschwerpunkten arbeiten: ViWaT-Engineering, ViWaT-Planning und ViWaT-Operations.

Das TZW arbeitete im Rahmen von ViWat-Engineering mit 11 deutschen Partnern aus Forschung und Industrie fokussiert am Wassermanagement der Mekong Region.

Zur Bewertung der Wasserqualität wurden am TZW in mehreren Probenahmekampagnen in der Projektregion 380 Proben von Grund-, Oberflächen- und Trinkwasser sowie Wasser von Farmen und Regenspeichern untersucht. Die Ergebnisse zeigten eine hohe Belastung mit coliformen Bakterien, nicht nur in Oberflächenwässern und im Wasser von Farmen, wo diese Bakterien zu erwarten waren, sondern auch in Grundwässern und in Proben von Wassertanks. Durch eine Analyse mittels MALDI-TOF-MS konnten in einigen Proben auch pathogene Vibrio-Bakterien identifiziert werden. Tests auf Antibiotika-Resistenzen zeigten positive Befunde für Resistenzen gegen in Vietnam - vor allem in der Fischzucht - eingesetzte Antibiotika.

Zusammenfassend ermöglichen die Untersuchungen ein detailliertes Bild der im Mekong auftretenden, mikrobiellen Wasserqualität. Die starke Belastung des Oberflächenwassers  setzt für eine Nutzung als Ressource alternativ zum Grundwasser eine entsprechend leistungsfähige Aufbereitung und ein mikrobielles Risikomanagement (QMRA) voraus.

Veröffentlichungen

Elsäßer D., Ho J., Niessner R., Tiehm A., Seidel M.: Heterogeneous asymmetric recombinase polymerase amplification (haRPA) for rapid hygiene control of large-volume water samples. Analytical Biochemistry 546: 58-64 (2018) DOI 10.1016/j.ab.2018.01.032

Ho J., Seidel M., Niessner R., Eggert J., Tiehm A.: Long amplicon (LA)-qPCR for the discrimination of infectious and noninfectious phiX174 bacteriophages after UV inactivation. Water Research 103: 141-148 (2016) DOI 10.1016/j.watres.2016.07.032

Stange C., Sidhu J.P.S.,Tiehm A.,Toze S.: Antibiotic resistance and virulence genes in coliform water isolates. International Journal of Hygiene and Environmental Health 219: 823-831 (2016) DOI 10.1016/j.ijheh.2016.07.015

 

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