Einfluss des DOC auf die Aufbereitung von Talsperrenwässern

Versuchsanlage Flockenfiltration

Der Anstieg der DOC-Konzentration in Trinkwassertalsperren führt zu einer erheblichen Beeinflussung der Trinkwasseraufbereitung. Ziel war die Erarbeitung methodischer Grundlagen für die Ermittlung der Leistungsgrenzen der in Wasserwerken zur Partikel- und DOC-Eliminierung eingesetzten Verfahren bei steigenden DOC-Konzentrationen.

Auf der Grundlage der Ergebnisse von Labor- und kleintechnischen Versuchen wurde eine Methodik zur Ermittlung des Aufwandes und der Kosten der Trinkwasseraufbereitung in Abhängigkeit vom Rohwasser-DOC erarbeitet. Diese beinhaltet die Ermittlung des Flockungsmittelbedarfes und die Überprüfung der Kapazität der vorhandenen Flockungs- bzw. Flockenfiltrationsstufe in Abhängigkeit vom DOC. Basis der Ermittlung der Aufbereitungskapazität ist die Auswertung der Betriebsdaten, um rohwasserbedingte Schwankungen des Flockungsverhaltens zu berücksichtigen. Für die im Ergebnis ermittelten spezifischen Flächenbelastungen kann unter Verwendung der im Projekt entwickelten Modellansätze der Einfluss der Flockungsmitteldosis auf die Filterlaufzeit kalkuliert werden.

Zeigt sich, dass die erforderliche Aufbereitungskapazität in der Anlage bei einem zu erwartenden DOC-Anstieg nicht mehr gesichert werden kann, sollte geprüft werden, ob die Leistungsfähigkeit der bestehenden Anlage erhöht werden kann. Möglichkeiten der Leistungssteigerung sind neben einer Flockungshilfsmitteldosierung die Umstellung auf eine saure Flockung sowie die Umrüstung von Flockungsbecken als Sedimentationsbecken. Ist eine Leistungssteigerung nicht möglich bzw. nicht ausreichend, ist eine Erweiterung der Aufbereitung erforderlich. 

 

Veröffentlichungen:

Wricke, B.; Bornmann, K.; Plume, S.: Einfluss von gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) auf die Aufbereitung von Talsperrenwässern. DVGW energie|wasser praxis 06/2016, 68-78 (2016)

 

 

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