

Der nachhaltige Schutz der Wasserressourcen ist die erste Säule im Multi-Barrieren-System für eine sichere Trinkwasserversorgung. Wir legen daher den Schwerpunkt unserer Forschungsprojekte auf das Management von Gefährdungen und Risiken in Wassereinzugsgebieten. Dies betrifft Grund- und Quellwässer ebenso wie Fließgewässer, Uferfiltrat oder Seen und Talsperren. Träger der nationalen und internationalen, praxisnahen Forschungsprojekte sind das BMBF, verschiedene Landesministerien, die EU, der DVGW sowie Wasserversorger. In die Projekte sind in aller Regel Wasserversorgungsunternehmen oder Kommunen als Praxispartner sowie Pilot- oder Modellgebiete eingebunden.
Sicherheit in der Trinkwasserversorgung
Wir entwickeln neue Konzepte zum Risikomanagement in der Wasserversorgung nach DIN EN 15975-2 und betrachten, wie sich das WSP-Konzept der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der deutschen Wasserversorgung praktisch und regulatorisch umsetzen lässt. Zur Bewertung der Kritikalität von Anlagen der Wasserversorgung werden die Prozessschritte vom Einzugsgebiet bis zur Verteilung analysiert.
Management von Rohwasserressourcen
Wir erarbeiten neuartige Lösungs- und Planungswerkzeuge für das Risikomanagement für Wasserschutzgebiete und untersuchen modellhaft die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung. Neue Ansätze für das hydrochemische Prozessverständnis sollen dazu beitragen, die Eintragspfade von geogenen oder anthropogenen Schad- und Spurenstoffen wie Chromat oder PSM-Metaboliten sowie von Mikroorganismen besser zu verstehen und im Management von Rohwasserressourcen zu berücksichtigen.
Landbewirtschaftung und Grundwasserschutz
Hohe Nitratkonzentrationen im Grundwasser oder Belastungen der Gewässer mit Pflanzenschutzmitteln resultieren aus der intensiven Landbewirtschaftung. Wir erforschen die Randbedingungen, die zu den Belastungen führen und wie die Einträge verringert werden können. Daraus entstehen neue Strategien zur Emissions- und Erfolgskontrolle im Grundwasserschutz und Konzepte für Bodenkontrollen. Mit Freiland- und Laborversuchen sowie mit Modellrechnungen simulieren wir die Verlagerung, z.B. von Nitrat und Spurenstoffen ins Grundwasser. Wir erforschen, wie eine Sanierung belasteter Grundwässer durch Maßnahmen in der Landbewirtschaftung erreicht werden kann.
Bioenergie und Gewässerschutz
Die Biomasseerzeugung ist aus Gewässerschutzsicht oft kritisch zu beurteilen. Wir untersuchen die Nachhaltigkeit des Biomasseanbaus und das Potenzial der nachhaltigen Erzeugung von Biogas ebenso wie den Einsatz von Abfallstoffen für die Biogaserzeugung. Insbesondere die Ausbringung von Gärresten steht dabei im Fokus unserer Forschung für den Gewässerschutz.
Projekte
Die Überarbeitung der ausgewiesenen, sogenannten „roten Gebiete“ liefert derzeit Diskussionsstoff. In einigen Gebieten hinterfragen sowohl die…
WeiterlesenUm die zukünftig zunehmende räumlich-zeitliche Variabilität der Grundwasserneubildung lokal und regional und ihre konkreten Auswirkungen auf das…
WeiterlesenUm zukünftigen negativen Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf die Wasserqualität von Fließgewässern entgegenzuwirken, werden praxisnahe…
WeiterlesenDas Thema Klimaneutralität ist bereits heute in aller Munde und gewinnt auch im Bereich der Wasserversorgung an Bedeutung. Im Projekt wurden…
WeiterlesenDie Auswirkungen des Klimawandels auf die Qualität von Rohwasserressourcen wurden untersucht. Neben den Vulnerabilitäten der verschiedenen…
WeiterlesenDer Klimawandel ist da, und mit ihm neue Herausforderungen für die Wasserversorgung. Im Projekt WatDEMAND wurde analysiert, was das für den…
WeiterlesenLange, F. T.; Sturm, S. et al. (2018): Minimierungsstrategie für den PSM-Metaboliten-Eintrag ins Grundwasser. Veröffentlichungen aus dem DVGW-Technologiezentrum Wasser Karlsruhe (TZW) 2018 (84).
Die Bände der TZW-Schriftenreihe können hier bestellt werden.
Gottwalt, J.; Abecker, A.; Brauer, F.; Fischer, T.; Riepl, D.; Rojas, V.; Sturm, S. (2018): Designing a Web-Based Application for Process-Oriented Risk Management of Drinking-Water Catchments According to the Water Safety Plan Approach. In: H.-J. Bungartz, D. Kranzlmüller, V. Weinberg, J. Weismüller, V. Wohlgemuth (Hrsg.): Advances and New Trends in Environmental Informatics - Managing Disruption, Big Data and Open Science. Progress in IS. Springer
Sturm, S.; Villinger, F.; Kiefer, J. (2016): Neuer Ansatz zum Risikomanagement für Talsperren-Einzugsgebiete - Teil 1. In: energie|wasser-praxis, DVGW, Nr. 5, Teil 2. In: energie|wasser-praxis, DVGW, Nr. 6/7
Sturm S., Fischer T., Kiefer J, Remmler F., Borgmann A. (2016): Entwicklung eines Datenbankbasierten Systems zur Gefährdungsanalyse in Wassereinzugsgebieten (DBBS). S. 13-24. In: TZW (DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe; Hrsg., 2016): Präventives Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung.
Abschlussbericht zum BMBF-Forschungsvorhaben PRiMaT (Fkz. 02WRS1279A bis 02WRS1279, Veröffentlichungen aus dem Technologiezentrum Wasser, 74, ISSN: 1434-5765
Schmoll, O.; Bethmann, D.; Sturm, S.; Schnabel, B. (2014): Das Water-Safety-Plan-Konzept für kleine Wasserversorgungen in Deutschland: Ein Handbuch zur praktischen Umsetzung. Hg. v. Umweltbundesamt (UBA) und DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW). Dessau-Roßlau. http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/das-water-safety-plan-konzept-fuer-kleine-wasserversorgungen.
Erler R.; Ball T.; Kiefer J.; Dresen B.; Köppel W. (2013): Nachhaltige Biogasbereitstellung in Deutschland. DVGW energie|wasser-praxis 04/2013, 84-87
Kiefer J., Ball T., Rhode K., Selz M., Schrempp S., Müller-Sämann K. (2013): Entwicklung einer neuen Strategie zur Emissions- und Erfolgskontrolle im Grundwasserschutz. 44. AWBR-Jahresbericht 2012; AWBR