

Menschliche Aktivitäten führen zu vielfältigen Stoffeinträgen in die aquatische Umwelt und häufig stellen diese für die Umwelt wie auch für die menschliche Gesundheit eine Gefahr dar. Am TZW beschäftigen wir uns eingehend mit mikrobiologischen Abbauprozessen, die einen wesentlichen Beitrag für eine kostengünstige, umweltverträgliche und nachhaltige Elimination solcher Schadstoffe leisten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kombination von technischen und biologischen Methoden zur Elimination von besonders persistenten Substanzen sowohl in Abwasser, Oberflächengewässer als auch im Grundwasser. Neben diesen Aspekten wird zur Risikoabschätzung ebenfalls die Bewertung mikrobieller Kontaminationen in Umweltproben mittels mikro- und molekularbiologischer Nachweismethoden beispielsweise für antibiotikaresistente, hygienerelevante und pathogene Mikroorganismen betrachtet.
Mikrobiologischer Schadstoffabbau
Das TZW erarbeitet innovative Konzepte im Bereich des mikrobiologischen Abbaus verunreinigter Grundwässer, um neue, einfache und wirtschaftliche Verfahren mit lang anhaltender Effizienz für die Elimination von Schadstoffen im Grundwasser zu entwickeln.
Kombination von technischen und biologischen Methoden
Biologische Abbauprozesse sind bei schwer abbaubaren und/oder toxischen Substanzen oft nicht einsetzbar oder unzureichend. Durch die Verwendung von technischen Methoden, wie z.B. Kavitation, Elektrochemie, ISCO oder Ozonung, können die Substanzen der mikrobiellen Zersetzung zugänglich werden. Durch die Kombination mit einem anschließenden biologischen Abbau können kostengünstige und nachhaltige Konzepte zur effektiven Elimination von persistenten Substanzen entwickelt werden.
Biomonitoring und Wirkungstests
Zum Nachweis und zur Beurteilung der Aktivität von Mikroorganismen in Umweltproben entwickelt das TZW mikro- und molekularbiologische Nachweismethoden z.B. von antibiotikaresistenten, hygienerelevanten und pathogenen Mikroorganismen. Zudem nutzen wir Wirkungstests zur Überwachung, Bewertung und Risikoabschätzung der ablaufenden Prozesse in der aquatischen Umwelt, die als Werkzeuge für vielfältige Fragestellungen genutzt und weiter entwickelt werden.
Wasserqualität
Im Zuge von zunehmenden Stoffeinträgen, Extremwetterereignissen, Unfällen und Nutzungsänderungen ist die Qualität des Wassers, ob Oberflächenwasser oder Grundwasser, vielerorts gefährdet oder bereits beeinträchtigt. Die Identifizierung und Bewertung dieser Verunreinigungen ist oftmals durch fehlende Methoden oder durch Nachteile der bislang etablierten Methoden, wie z.B. hoher Zeitaufwand und mangelnde Empfindlichkeit erschwert. Relevante Forschungsaufgaben für das TZW sind daher die Etablierung, Weiterentwicklung, Optimierung und Validierung von mikro- und molekularbiologischen Methoden, die zur Überwachung und Verbesserung der Wasserqualität beitragen können.
Projekte
Mit EiCLaR, einen EU/China-Konsortium, wurden wissenschaftliche und technische Innovationen für in-situ Bioremediationsverfahren vorangetrieben. Im…
WeiterlesenEin neuer biologischer produktiver Abbauweg von Trichlorethen eröffnet vielversprechende Möglichkeiten zur Schadstoff-Eliminierung im Grundwasser. Zur…
WeiterlesenDurch den Einsatz von molekularbiologischen Verfahren können zusätzliche Informationen zur Beurteilung des mikrobiellen Abbaus von Benzol, Toluol,…
WeiterlesenNano-Eisen(0)-Technologien sind eine Erfolg versprechende Option zur Sanierung kontaminierter Altlasten-Standorte. Der mikrobiologische Abbau von…
WeiterlesenIm Deutsch-Israelischen Kooperationsprojekt BioChlor wurde in Zusammenarbeit mit der Ben Gurion University (Israel) der aerobe metabolische Abbau von…
WeiterlesenZiel des Projekts war es, Bewertungsgrundlagen zur Ableitung von Prüf- und Maßnahmenwerten für bodenrelevante Schadstoffe und Schadstoffgruppen im…
WeiterlesenBrinkmann M., Maletz S.X., Krauss M., Bluhm K., Schiwy S., Kuckelkorn J., Tiehm A., Brack W., Hollert H.: Heterocyclic aromatic hydrocarbons show estrogenic activity upon metabolization in a recombinant transactivation assay. Environmental Science and Technology 48(10): 5892-5901 (2014)
Gaza S., Schmidt K.R., Weigold P., Heidinger M., Tiehm A.: Aerobic metabolic trichloroethene biodegradation under field-relevant conditions. Water Research 151: 343-348 (2019)
Kranzioch-Seipel I., Beckert U., Shen C., Yin D., Tiehm A.:Microbial dechlorination of HCB, PCP, PCB180, HCH and PCE in a Yangtze Three Gorges Reservoir enrichment culture, China. Environmental Earth Sciences 75 (10): published online 20 May 2016 (2016)
Kranzioch I., Ganz S., Tiehm A.:Chloroethene degradation and expression of Dehalococcoides dehalogenase genes in cultures originating from Yangtze sediments. Environmental Science and Pollution Research 22(4): 3138-3148
Schmidt N., Page D., Tiehm A.: Biodegradation of pharmaceuticals and endocrine disruptors with oxygen, nitrate, manganese (IV), iron (III) and sulfate as electron acceptors. Journal of Contamiant Hydrology 203: 62-69 (2017)
Schneider A.-L., Schell H., Hild S., Mangold K.-M., Tiehm A.: Studies into design and operation of microbial fuel cells using oxygen gas diffusion electrodes. Desalination and Water Treatment 91: 222-227 (2017)
Schneider A.-L., Tisler S., Schell H., Matthee T., Behrendt-Fryda B.., Tiehm A.:Electrochemical oxidation of iodinated X-ray contrast media by boron-doped diamond electrodes. Desalination and Water Treatment 91: 268-272 (2017)
TZW-Schriftenreihen:
Band 66: Aerob-produktiver Abbau von Chlorethenen: Nachweis eines neuen Abbauweges für Trichlorethen
Band 62: Elimination anthropogener organischer Spurenstoffe im Zuge der Grundwasseranreicherung
Band 67: Anaerober CKW-Abbau: Molekularbiologie, Substanzspektrum, Isotopenfraktionierung
Band 76: Verhalten von Antibiotikaresistenzgenen bei der Trinkwasseraufbereitung
Die Bände der TZW-Schriftenreihe können hier bestellt werden.
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