Digitales Risikomanagement setzt sich weiter durch

Die Pfauenteichkaskade nahe Clausthal-Zellerfeld, Foto: Alexander Hutwalker

Die neue Trinkwassereinzugsgebieteverordnung (TrinkwEGV) sowie die novellierte Trinkwasserverordnung (TrinkwV) fordern von Wasserversorgern ein systematisches Risikomanagement. Die Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld GmbH haben sich frühzeitig mit der Umsetzung beschäftigt und sich für die Software RiskPlus entschieden. Auch die Berliner Wasserbetriebe arbeiten jetzt mit dieser digitalen Lösung.

Abstimmung mit Behörden und Nachbarversorger
Die Trinkwasserversorgung der Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld erfolgt über Oberflächengewässer und Quellen im Harz – darunter auch historische Stauteiche. Bereits im ersten Projektschritt wurden Zuständigkeiten und Schnittstellen geklärt. So unterhält der benachbarte Wasserversorger Harzwasserwerke die Trinkwasserteiche, während die Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld für die Flächen der festgesetzten Wasserschutzzonen von Hirschler Teich und Kellerhalsteich verantwortlich sind. Eine Besonderheit: Eigene Schutzzonen wurden hier nicht ausgewiesen, da die Gebiete an die Einzugsgebiete der Sösetalsperre bzw. Innerstetalsperre angrenzen und durch deren Schutzzonen III abgedeckt sind.

Gemeinsam zum Ziel: RiskPlus, TZW und Ortskenntnis
In vier gemeinsamen Online-Workshops mit dem TZW wurden die Gebietsbeschreibungen erstellt, Gefährdungen analysiert und Risiken bewertet. Die Stadtwerke brachten ihre örtlichen Kenntnisse ein, das TZW unterstützte methodisch, organisatorisch und technisch. RiskPlus spielte dabei eine zentrale Rolle: Die Software ermöglichte eine strukturierte Bearbeitung – von der Flächennutzungsanalyse bis zur Risikopriorisierung. Die Schutzwirkung des Einzugsgebiets wurde automatisiert in die Risikobewertung integriert. Die Risiken im Einzugsgebiet konnten allesamt analysiert und bewertet werden. Die Ergebnisse lassen sich problemlos in der benötigten Struktur ausgeben, wie sie in der Arbeitshilfe der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) als „Mindestanforderung für die Risikoabschätzung“ dargestellt sind. Zusätzliches Plus: Die Auswertungen und Kartendarstellungen können auch im betrieblichen Alltag genutzt werden. 

Im März 2025 konnten die Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld mit Hilfe von RiskPlus die neuen Anforderungen der TrinkwEGV abschließen. Die Software überzeugte auch durch ihre intuitive Benutzeroberfläche, die GIS-gestützte Bearbeitung sowie die Vielzahl an bereits hinterlegten Datengrundlagen. Die Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld sehen der Frist zur Abgabe der digitalen Dokumentation für die Behörde im November 2025 entspannt entgegen. Der ausführliche Bericht ist in der DVGW energie wasser praxis 05/2025 erschienen. Den vollständigen Text können Sie hier (pdf-Datei) nachlesen.

Berliner Wasserbetriebe arbeiten ebenfalls mit RiskPlus
Auch die Berliner Wasserbetriebe (BWB) haben sich für die Software RiskPlus entschieden. Die BWB versorgen rund vier Millionen Menschen in der Hauptstadtregion zuverlässig mit Trinkwasser. Über neun Wasserwerke werden jährlich rund 220 Millionen Kubikmeter Wasser für Berlin und angrenzende Teile Brandenburgs bereitgestellt. Als einer der größten Wasserversorger Deutschlands treiben die BWB die Digitalisierung wichtiger Prozesse gezielt voran und sind ein weiterer großer deutscher Wasserversorger, der sich für RiskPlus entschieden hat.

Klares Ziel: Gesetzliche Anforderungen sicher und effizient umsetzen
Um die hohe Qualität des Berliner Trinkwassers auch langfristig zu sichern, betreiben die Berliner Wasserbetriebe nicht nur eine umfassende Überwachung entlang des gesamten Trinkwasserkreislaufs, sondern ergänzen ihre Maßnahmen nun auch um ein systematisches Risikomanagement. Ausschlaggebend für die Entscheidung für die vom TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser und Disy entwickelten Software RiskPlus waren neben der fachlichen Passgenauigkeit vor allem die Effizienzgewinne: Die Berliner Wasserbetriebe sehen in RiskPlus ein Werkzeug, mit dem sich alle Anforderungen sicher und zeitsparend umsetzen lassen und gleichzeitig die fachliche Korrektheit gewährleistet ist.

Erfolgreicher Einstieg mit individueller Schulung
Um direkt in die Umsetzung zu starten, absolvierte ein erstes Team der BWB eine individuelle Einsteigerschulung mit dem TZW. Dabei machten sich die Mitarbeitenden mit den zentralen Funktionen der Software vertraut und legten damit den Grundstein für die zusätzliche Sicherstellung der Trinkwasserqualität in Berlin.

Weitere Informationen
Näheres zur Software RiskPlus auf der Website www.riskplus.info
Kostenfreie Webinare zur Einführung: Termine + Anmeldung hier
Dienstleistungen des TZW: Lösungen Risikomanagement

 

 

Zurück