Fünf Jahre Praxiserfahrungen bei der PFAS-Entfernung

 Umkehrosmose-Straßen zur Enthärtung und PFAS-Entfernung im Wasserwerk

Eine von sechs Umkehrosmose-Straßen zur Enthärtung und PFAS-Entfernung im Wasserwerk Sandweier der Stadtwerke Baden-Baden

Mit der Novellierung der Trinkwasserverordnung sind künftig sehr strenge Anforderungen hinsichtlich PFAS (per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen) einzuhalten. Da diese Verbindungen seit Jahrzehnten in zahlreichen Produkten in Industrie, Gewerbe und Haushalt im Einsatz sind und biologisch kaum abgebaut werden, kommen sie in der Umwelt ubiquitär vor. Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren viele Wasserversorger Anlagen zur PFAS-Entfernung nachrüsten müssen. Die Planung und der mehrjährige Betrieb einer Umkehrosmose- sowie einer Kornaktivkohleanlage zur PFAS-Entfernung wurde durch das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser bei den Stadtwerken Baden-Baden konzipiert und begleitet.

Im Zuge der Erneuerung der Trinkwasseraufbereitung der Stadtwerke Baden-Baden im Wasserwerk Sandweier wurde eine Umkehrosmoseanlage installiert und dabei das gesamte Aufbereitungskonzept zur PFAS-Elimination aufgrund einer Grundwasserkontamination modifiziert. Nach fünf Jahren großtechnischer Betriebserfahrungen sieht man, dass erwartungsgemäß alle PFAS entfernt werden. Demgegenüber stehen entsprechende Aufwendungen für den Betrieb der Anlage, wie Energieverbrauch und Membranersatz.

Aufgrund einer behördlichen Anordnung muss eine Aufbereitung des PFAS-haltigen Retentatstromes aus der Anlage vor der Einleitung in den Vorfluter erfolgen. Hierzu wurde zusätzlich eine Kornaktivkohlefilteranlage zur Behandlung des Retentats errichtet. Mit Aktivkohle werden die toxikologisch relevanteren, längerkettigen PFAS wie PFOA und PFHpA aus dem Retentat der Umkehrosmose adsorptiv entfernt. Die kurzkettigen PFAS wie PFBA und PFPA sind unter wasserwerkstypischen Bedingungen jedoch nicht mit Aktivkohle beherrschbar.

Eine PFAS-Elimination verursacht einen erheblichen betrieblichen Aufwand insbesondere, wenn gleichzeitig die Grenzwerte für Trinkwasser und für das Retentat der Umkehrosmose verschärft werden.

Der Text ist ein Auszug aus einem Artikel, der in der DVGW energie wasser praxis 9/2024 erschienen ist. Den vollständigen Text können Sie hier (pdf-Datei) nachlesen.

In der Serie PRAXIS: RELEVANT stellt das TZW Beispiele für erfolgreiche Projekte vor, die gemeinsam mit Praxispartnern umgesetzt wurden.

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