Am TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser fand am 2. April 2025 zum Thema „Innovative Methoden in der Mikrobiologie“ ein Workshop statt. Rund 60 Akteure aus Wissenschaft und Praxis trafen sich für einen vertieften Austausch in Karlsruhe. Dabei bot das neue Veranstaltungsformat „DAS THEMA“ die Möglichkeit, den am TZW seit vielen Jahren verankerten Schwerpunkt der mikrobiologischen Analytik aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Neue Möglichkeiten in der kultivierungsunabhängigen und molekularbiologischen Analytik haben viele Themen in der mikrobiologischen Wasseranalytik erschlossen, die noch vor wenigen Jahren unlösbar schienen. Um diese neuen Möglichkeiten möglichst schnell und zielgerichtet nutzen zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wasserwirtschaft, praxisorientierten Instituten und universitärer Forschung notwendig. Die inhaltlichen Impulse des Workshops zeigten dabei relevante Methoden auf, die die Wasserwirtschaft bei mikrobiologischen Fragestellungen bereits heute konkret unterstützen können. Dazu zählen:
- PCR-Methodik: Ermöglicht den quantitativen Nachweis von pathogenen Viren, Bakterien und Antibiotikaresistenzgenen, um z. B. die Verbreitung von Infektionserregern und Antibiotikaresistenzen in der Bevölkerung über das Abwasser zu erfassen oder eine mikrobiologische Risikobewertung für verschiedene Wassernutzungen durchzuführen. Darüber hinaus kann mit Microbial Source Tracking (MST)-Methoden die Herkunft von fäkalen Verunreinigungen identifiziert werden.
- MALDI-TOF-MS: Schnelle Identifizierung von Krankheitserregern und Indikatorbakterien zur Verifizierung von Kultivierungsergebnissen, zur Bewertung von Befunden und zur Ursachenanalyse.
- Durchflusszytometrie: Schnelle Erfassung von Bakterienzahlen und charakteristischen Populationen im Wasser. Die gewonnenen Daten erlauben keine Aussage über die hygienische Relevanz der Bakterien, aber Veränderungen der Bakterienkonzentrationen, mikrobiologische Fingerabdrücke und Aufkeimungspotentiale können wichtige Hinweise auf veränderte Umweltbedingungen und technische Einflussfaktoren liefern.
- Online-Verfahren: Online-Analysesysteme auf Basis von Zellzahl, ATP-Gehalt und Enzymaktivität stehen für das Monitoring von Rohwasserqualität, Aufbereitungsprozessen und Trinkwasserqualität zur Verfügung.
Neben dem inhaltlichen Input zeigte die intensive Diskussion und der Austausch zwischen den Teilnehmenden aus der Wasserbranche, der Wissenschaft und von Behörden die hohe Relevanz des Themas.
Die Expertinnen und Experten am TZW verfügen über umfassendes Knowhow zu den vorgestellten Methoden und stehen für Fragen gerne bereit.