Internationales Symposium zur Entfernung von PFAS aus dem Trinkwasser

Der erste Teil des ZeroPM Symposiums fand in der Badner Halle in Rastatt statt.

Das EU-Forschungsprojekt ZeroPM, das TZW und die Stadtwerke Rastatt luden interessierte Akteure zu einem "Special Symposium on PFAS elimination from Drinking Water" am 12. und 13. Juni 2024 nach Rastatt und Karlsruhe ein. Mehr als 100 internationale Teilnehmende folgten der Einladung und informierten sich über neueste Entwicklungen, wie sich PFAS aus dem Trinkwasser entfernen lassen.

Die Geschäftsführer Dr. Josef Klinger vom TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser und Olaf Kaspryk von den Stadtwerken Rastatt begrüßten die Teilnehmenden und wiesen darauf hin, dass die chemische Stoffgruppe PFAS, der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, inzwischen in der politischen und öffentlichen Diskussion angekommen ist. Diese synthetischen Chemikalien umfassen mehr als 10.000 Stoffe, die in vielen Produkten eingesetzt werden. PFAS sind wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie sehr stabil. Aufgrund ihrer hohen Persistenz spricht man auch von „Ewigkeitschemikalien“. Durch die novellierte Trinkwasserverordnung wurden in Deutschland Grenzwerte für PFAS im Trinkwasser eingeführt. Zahlreiche Schadensfälle an Industriestandorten, Flughäfen oder in Zu­sammenhang mit landwirtschaftlichen Flächen zeigen, dass PFAS zu weitreichenden Umweltproblemen führen können.

ZeroPM ist ein europäisches Forschungsprojekt, das Präventions-, Priorisierungs- und Beseitigungsstrategien miteinander verknüpft, um die Umwelt und die menschliche Gesundheit vor persistenten, mobilen und toxischen Substanzen zu schützen. Im Projekt arbeiten rund 60 Forschende von 15 Instituten aus 10 Ländern zusammen. Das TZW ist dabei federführend, PFAS-Beseitigungsstrategien zu entwickeln und arbeitet eng mit den Stadtwerken Rastatt zusammen, um innovative Sanierungslösungen für das mit PFAS kontaminierte Wasser zu entwickeln.

Neben Vorträgen der Expertinnen und Experten umfasste das Event auch eine Besichtigung des Wasserwerks Rastatt-Rauental. Dort betreibt das TZW im Rahmen des Projekts ZeroPM eine Pilotanlage, mit der ein neuartiges hybrides Verfahren getestet wird. Es kombiniert granulierte Aktivkohle und ein regeneratives Ionenaustauscherharz, um sowohl die hydrophoben als auch die hydrophilen PFAS zu behandeln. Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens liegt darin, dass die Lebensdauer der granulierten Aktivkohle verlängert wird. Außerdem soll das Ionenaustauscherharz so regeneriert werden, dass so wenig Sorptionsmaterial wie möglich verwendet wird.

Am zweiten Tag wurde die Veranstaltung am TZW in Karlsruhe fortgesetzt, wo sich die Akteure aus Wissenschaft, Behörden Industrie und Wasserversorgung weiter über innovative Möglichkeiten zur Entfernung von PFAS aus dem Trinkwasser informierten, diskutierten und die Labore des TZW besichtigten.

Neues Video “How to remove PFAS with Sustainable Technical Solutions”
Thematisch passend ist aktuell das Video “How to remove PFAS with Sustainable Technical Solutions” entstanden. Lukas Lesmeister vom TZW führt dabei durch das Wasserwerk Rastatt-Rauental und erläutert die Pilotanlage, die ein innovatives Verfahren zur Entfernung von PFAS testet. Klicken Sie hier (Link zu youtube)

 

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