TrinkXtrem-Videoserie: Teil 4 ist jetzt online

Die Videoserie aus dem Forschungsprojekt TrinkXtrem geht weiter. Im vierten Teil geht es darum, wie Risikomanagement und Vorsorgekonzepte an Extremwetterereignisse angepasst werden können. Neben den Risikomanagementsystemen der Wasserversorger gibt es Vorsorgekonzepte für die öffentliche Trinkwasserversorgung sowie eine Notfallvorsorgeplanung. Dabei wurden Extremwetterereignisse allerdings bisher nicht berücksichtigt. Die Sichtweise, Dürren oder Starkregen als nachrangig zu betrachten, hat sich aufgrund des Klimawandels grundlegend geändert. Im Video erklären zwei Expertinnen, wie die Anpassung des Risikomanagements und der Vorsorgekonzepte für die Trinkwasserversorgung aussehen kann. 

Mit einem Risikomanagementsystem werden nach einem festgelegten Ablauf mögliche Gefährdungen für die Trinkwasserversorgung beschrieben, bewertet und geeignete Maßnahmen dagegen festgelegt. Geoökologin Friederike Brauer vom TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser analysiert für das Projekt TrinkXtrem, wie Extremwetterereignisse in die vorhandenen Risikomanagementsysteme angemessen integriert werden können. Sie erläutert: „Wir betrachten im Risikomanagement Ereignisse, die möglicherweise die Wasserqualität beeinträchtigen können und bewerten diese anhand von Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit. Dadurch, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit mit eingeht, werden extrem seltene Ereignisse häufig als geringeres Risiko eingestuft. Da werden wir entgegenwirken, indem man durch eine geringe Gewichtung der Eintrittswahrscheinlichkeit auch diese Ereignisse mehr in den Fokus rückt.“ Das ist vor allem deswegen wichtig, weil im Zuge des Klimawandels diese Ereignisse tendenziell zukünftig häufiger werden.

Im Projekt TrinkXtrem wird außerdem an der Anpassung bestehender Vorsorgekonzepte gearbeitet. Aber was sind Vorsorgekonzepte und warum müssen sie für Extremwetterereignisse angepasst werden? Die Vorsorgekonzepte sind Teil des Krisenmanagements der Wasserversorgung in Zusammenarbeit mit den staatlichen Katastrophenschutzbehörden. Zu den Anpassungen erklärt die Umweltingenieurin Natalie Wick von der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH (wvr) im Video: „Die bestehenden Vorsorgekonzepte für die Trinkwasserversorgung fokussieren sich auf außergewöhnliche Ereignisse wie Hochwasser, Stromausfälle oder Cyberangriffe. Diese Ereignisse dauern meist nur bis zu wenigen Tagen und sie haben keine Auswirkungen auf das Wasserdargebot. Wenn es aber zu Hitze- oder Dürreperioden kommt, können die Auswirkungen deutlich länger bis hin zu mehreren Jahren andauern. Daher ist eine Anpassung der bestehenden Konzepte notwendig, sodass dann die Auswirkungen auf das Wasserdargebot mitberücksichtigt werden.“ 

Das TrinkXtrem-Video finden Sie auf youtube: Klicken Sie hier

Das Projekt TrinkXtrem
In dem Forschungsprojekt kooperieren Wasserversorgungsunternehmen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands mit Forschungseinrichtungen, um das Management der Trinkwasserversorgung in Deutschland an klimatische Extremereignisse anzupassen. Ziel ist es, wissenschaftlich fundiert und vorausschauend auf hydrologische Sondersituationen zu reagieren. Entwickelt werden Vorsorgekonzepte sowie methodische und digitale Werkzeuge. Deren exemplarische Umsetzung erfolgt anschließend in repräsentativen Modellregionen. Das Projektkonsortium besteht aus zehn Partnern und fünf assoziierten Partnern. Die am Projekt beteiligten Wasserversorgungsunternehmen versorgen etwa 10 % der Bevölkerung Deutschlands mit Trinkwasser. 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt „TrinkXtrem“ (Förderkennzeichen 02WEE1625 A-J) als Teil der Maßnahme „Wasser-Extremereignisse (WaX)“ im Rahmen des Bundesprogramms „Wasser: N“. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA). Die Projektlaufzeit war von Februar 2022 bis Januar 2025. Mehr Infos und alle Projektpartner auf der Website www.trinkxtrem.de 
 

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