Um die zukünftig zunehmende räumlich-zeitliche Variabilität der Grundwasserneubildung lokal und regional und ihre konkreten Auswirkungen auf das Grundwasserdargebot in Deutschland zu untersuchen, werden lokale numerische Grundwassermodelle aus verschiedenen Regionen Deutschlands eingesetzt und mit unterschiedlichen Klimaprojektionen und den damit verbundenen Änderungen der Grundwasserneubildung gerechnet.
Die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre und deren Auswirkung auf das Wasserdargebot haben den Klimawandel in das Bewusstsein der deutschen Wasserwirtschaft und Gesellschaft gebracht. Wissenschaftliche Studien zu den Auswirkungen des Klimawandels zeigen, dass sich der natürliche Wasserkreislauf in Zukunft weiter verändern wird, was die Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen stellt. Während die Klimasimulationen bei den Temperatur- und Wärmeindikatoren einen deutlich steigenden Trend in der Zukunft aufweisen, zeigen sie für den Jahresniederschlag sowohl Zu- als auch Abnahmen. Laut der Klimastudie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) ist die wahrscheinlichste Entwicklung (Median über die Szenarien-Ensembles) für Deutschland eine leichte Zunahme des Jahresniederschlags und damit verbunden eine leichte Zunahme des mittleren Jahresabflusses und der Grundwasserneubildung. Allerdings werden Dauer und Intensität von Trockenperioden zunehmen und die Dauer der Grundwasserneubildungsperiode abnehmen.
Um Szenarien zu zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels insbesondere auf die Grundwasserneubildung in Prognosen zu Grundwasserständen und -dargebot umsetzen zu können, werden im Projekt GW_Impact mehrere für Deutschland repräsentative Modellregionen ausgewählt und Grundwassermodelle mit einheitlichen Klimaeingangsdaten betrieben und ausgewertet. Die Modellergebnisse werden anschließend harmonisiert und hinsichtlich der Ableitbarkeit allgemeingültiger Aussagen in Abhängigkeit von z.B. Grundwasserleitertyp und Klima analysiert. Diese Ergebnisse stellen zum einen eine Entscheidungsgrundlage zur Anpassung an den Klimawandel für die beteiligten deutschen Wasserversorgungsunternehmen dar, geben zum anderen aber auch Hinweise auf die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland insgesamt.