Auswirkungen von Ureasehemmstoffen auf die Mikrobiologie

Ansetzen der Extrakte aus den Bodenproben

Entsprechend der Fassung der Düngeverordnung vom 26.05.2017 darf Harnstoff als Düngemittel „ab dem 1. Februar 2020 zur Düngung nur noch aufgebracht werden, soweit ihm ein Ureasehemmstoff zugegeben ist oder er unverzüglich, jedoch spätestens innerhalb von vier Stunden nach der Aufbringung eingearbeitet wird“. Da bislang Informationen zur Wechselwirkung von Ureasehemmstoffen auf die Mikrobiologie und das Grundwasser nur unzureichend dokumentiert sind, soll im Rahmen dieser Studie der Kenntnisstand vertieft und mögliche Auswirkungen identifiziert werden.

Die Wirksamkeit von Nitrifikations- und Ureasehemmstoffen sowie die Auswirkungen im Hinblick auf die Entstehung von Klimagasen wurden bereits in vielen Studien mit teils unterschiedlichen Ergebnissen diskutiert. Informationen zur Wechselwirkung mit der Mikrobiologie sowie zum Abbau- oder Verlagerungsverhalten der einzelnen Ureasehemmstoffe sind bislang kaum beschrieben bzw. Informationen zu möglichen Einträgen ins Grundwasser liegen derzeit noch nicht vor.

Um diese Wissenslücke zu schließen, sollen Versuche im Feld- und Labormaßstab durchgeführt werden. Im Feld werden in zwei Wasserschutzgebieten ausgewählte Bodenproben von Ackerflächen entnommen. In einem der Projektgebiete werden dabei zwei Ackerflächen in zwei weitere Teilflächen unterteilt und jeweils mit Harnstoff, ohne und mit Ureaseinhibitor, gedüngt. Diese Proben werden hinsichtlich summarischer mikrobiologischer Parameter (Kulturverfahren) und auf Ureasehemmstoffe untersucht. Parallel sollen in Lysimeterversuchen im Labor unterschiedliche Ureasehemmstoffe bei gleichen Bedingungen eingesetzt werden. Das anfallende Sickerwasser wird ebenfalls auf die eingesetzten Ureasehemmstoffe und hinsichtlich summarischer mikrobiologischer Parameter analysiert.

Ziel ist es, die Wechselwirkungen zwischen Ureasehemmstoffen und Mikrobiologie näher zu charakterisieren. Weiterhin sollen die generelle Beimischung geprüft und Empfehlungen zur Auswahl eines geeigneten Ureasehemmstoffes mit möglichst geringer Grundwassergefährdung gegeben werden. Die aussagekräftigsten Parameter zur Standorteinschätzung sollen identifiziert und daraus eine übertragbare Monitoringstrategie abgeleitet werden.

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