Entwicklung von Grundlagen und Konzepten für den Betrieb von (Not)Verbundleitungen

blaue Rohre

blaue Rohre, Quelle: shutterstock

Das Forschungsprojekt entwickelt praxisnahe Empfehlungen für den Betrieb von Verbund- und Notverbundleitungen, um die Resilienz der Trinkwasserversorgung zu stärken.

Die Thematik Resilienz ist angesichts klimatischer Veränderungen, demografischer Entwicklungen und industrieller Anforderungen von zentraler Bedeutung für die Trinkwasserversorgung. Eine wesentliche Maßnahme zur Sicherstellung einer resilienten Wasserversorgung sind Verbund- und Notverbundleitungen. Diese Leitungen ermöglichen die Vernetzung von Infrastruktur und werden in der nationalen Wasserstrategie explizit erwähnt. Ziel des Forschungsprojekts „(Not)Verbundleitungen“ ist daher, praxisnahe Hinweise und Empfehlungen zum Themenkomplex der (Not)Verbundleitungen zu erarbeiten, die zur Weiterentwicklung des Regelwerks beitragen können.

Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Aspekte rund um den Themenkomplex betrachtet, darunter die rechtlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen für die Realisierung und den Betrieb von (Not)Verbundleitungen. Zudem werden technische und hydraulische Aspekte hinsichtlich Dimensionierung, Handhabung von Druckunterschieden und Ausstattungsmerkmalen von Übergabestellen untersucht. Hierfür soll ein Abgleich mit dem bestehenden DVGW-Regelwerk durchgeführt werden.

Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Bewirtschaftung der Leitungen in der Praxis. Hierzu sollen die von den Wasserversorgungsunternehmen (WVU) bereits umgesetzten Betriebsstrategien aufgearbeitet werden. Aspekte der Betriebsstrategien sind unter anderem Spülungen, Desinfektionsmaßnahmen oder die Vermeidung von Braunwasser durch intermittierenden Betrieb von Leitungen. Im nächsten Schritt sollen optimierte Betriebsstrategien zur weiteren Senkung des Ressourceneinsatzes bei gleichzeitiger Sicherstellung einer hohen Wasserqualität entwickelt werden. In diesem Zusammenhang ist ein wesentlicher Baustein des Projekts die Analyse der physikalischen, chemischen und mikrobiologischen Veränderungen des Wassers während der Stagnation. Zusätzlich wird durch die DVGW-Forschungsstelle TUHH die Mischung von Wässern unterschiedlicher Beschaffenheit hinsichtlich ihrer mikrobiologischen Stabilität untersucht.

Das Forschungsprojekt „(Not)Verbundleitungen“ soll einen Beitrag zur Sicherstellung einer zukunftssicheren und resilienten Trinkwasserversorgung leisten. Die Ergebnisse des Projekts bieten Wasserversorgungsunternehmen konkrete Handlungsempfehlungen und tragen zur Optimierung des Ressourcenbedarfs bei. Zudem unterstützt das Projekt die Weiterentwicklung des DVGW-Regelwerks.

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