Eintrag von Nitrifikations- und Ureaseinhibitoren ins Grundwasser (INHIBIT)

Laborlysimeter des TZW

Urease- und Nitrtifikationsinhibitoren werden in der landwirtschaftlichen Praxis häufig eingesetzt und z. B. als Zusatzstoffe in der Gülle flächenhaft ausgebracht. Insbesondere Ureasehemmstoffe werden nach den Vorgaben der Düngeverordnung (DüV 2017) künftig voraussichtlich verstärkt eingesetzt werden. Das TZW untersuchte die eingesetzten Stoffe hinsichtlich ihres noch unbekannten Umweltverhaltens und bezüglich des Verlagerungsverhaltens vom Boden ins Grundwasser.

Das Forschungsprojekt „Chancen und Risiken von Nitrifikations- und Ureaseinhibitoren für den Gewässerschutz“ (INHIBIT) zielte darauf ab, Wissenslücken zum Umweltverhalten von Nitrifikations- und Ureaseinhibitoren zu schließen. Dafür wurden im Rahmen des Projekts Labor- und Feldversuche durchgeführt.

Zunächst wurden die stoffspezifischen Eigenschaften der Parameter aus Literaturstudien (IWW) und im Labor (TZW) ermittelt. Das Verlagerungsverhalten der Inhibitoren wurde anschließend am TZW in Lysimeterversuchen untersucht. In den Freilandlysimetern können die Stoffe unter natürlichen Klima- und Bodenverhältnissen in den Boden infiltrieren. In einer Laborlysimeteranlage wurden Böden von unterschiedlichen Projektstandorten eingesetzt und die Lysimeter anschließend unter kontrollierten Randbedingungen betrieben und die Verlagerung untersucht.

Am IWW wurden alle verfügbaren Informationen zum Einsatz und Produkten zusammengetragen und der Zulassungskontext bearbeitet. Weiterführend wurde am UBA das Verhalten der Stoffe während der Uferfiltration simuliert während das IfÖL das Verhalten der Inhibitoren auf landwirtschaftlich genutzten Flächen bilanzierte und Feldversuche durchführte.

Auf Basis der Ergebnisse konnte das Verlagerungsverhalten von Nitrifikations- und Ureaseinhibitoren mit dem Sickerwasser bewertet werden. Dabei ergaben sich Hinweise, wie persistent die Stoffe im Boden sind und ob sie ein Risiko für das Grundwasser darstellen können.

Aus den Projektergebnissen konnten Handlungsempfehlungen zur Bewertung und zum Einsatz von Nitrifikations- und Ureaseinhibitoren für die Praxis abgeleitet werden. Dabei wurden auch die bestehenden Defizite im regulatorischen Umfeld, wie beispielsweise die fehlende Deklarationspflicht deutlich.

 

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