Sanierung von mit BTEX/AKW-Aromaten verunreinigten Standorten

Entwicklung der Prozessparameter zur Stimulierung des anaeroben BTEX-Abbaus im Labormaßstab und Pilottestfeld

Die Sanierung BTEX-kontaminierter Grundwässer z.B. mittels Pump & Treat hat sich häufig als unzureichend und wirtschaftlich unvertretbar erwiesen. Ziel des Projektes war die Entwicklung eines in-situ Sanierungsverfahrens unter Sulfat-reduzierenden Bedingungen als nachhaltige, kostengünstige und ausreichend effiziente Sanierungsalternative mit Entwicklung einer Biomonitoring-Methode für einen Prozess-spezifischen Nachweis.

Die Sanierung von mit leichtflüchtigen aromatischen Kohlen­wasserstoffen (BETX/AKW-Aromaten) verunreinigten Grund­wässern durch z.B. häufig eingesetzte on-site Behandlungen mittels Pump & Treat ist häufig ineffizient und oft wirtschaft­lich unvertretbar. Der Forschungsansatz sah die gezielte Ver­stärkung des natürlichen anaeroben Schadstoffabbaus vor. Dies wurde durch die anaerobe Stimulierung des Schadstoff­abbaus mittels Sulfat erreicht. Die wesentlichen Vorteile solch eines Verfahrens liegen in einer einfachen Stimulierung des mikrobiellen Abbaus bei gleichzeitig guter Kontrolle und aus­reichender Effizienz. Häufig bei den herkömmlichen Sanie­rungen auftretende verfahrenstechnische Probleme, wie hy­draulische Verblockungen durch z.B. Eisen(III)-Fällungen, spielen unter Sulfat-reduzierenden Bedingungen keine Rolle.

Zusammen mit dem Kooperationspartner (AS Reutemann) wurden, nach Bestimmung der hydraulischen Standortpara­meter, der Identifikation der mikrobiobiologischen Prozesspa­rameter sowie der Erarbeitung einer Monitoring-Konzeption das anaerobe Stimulationspotential in einem Feldversuch ge­prüft. Das Feld-Monitoring zur Prozess-Überwachung wurde auch anhand eines eigens am TZW entwickelten anaeroben Biomonitorings vorgenommen.

Im Ergebnis wurde am Stand­ort ein effektiver und substantieller mikrobieller BTEX-Abbau unter Sulfat-reduzierenden Bedingungen erfolgreich erprobt. Damit steht ein neues skalierbares Sanierungsverfahren zur Verfügung, welches an einer Vielzahl von Schadensfällen einsetzbar ist.

Veröffentlichungen

Müller A., Schmidt K.R., Tiehm A.: Natural Attenuation (NA) in der Praxis – Beispiele aus der Altlastenbearbeitung. In: Egloffstein/Burkhardt (Hrsg.), Altlasten 2017 – Von der Altlastensanierung zum vorsorgenden Boden- und Grundwasserschutz, Beiträge zum Seminar Band 31 (ICP Eigenverlag, ISBN 978-3-939662-20-4), 21.-22.Juni 2017, Karlsruhe: 159-174 (2017)

 

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