Migration von organischen Spurenstoffen aus Kunststoffmaterialien in Trinkwasser

Analytische und mathematische Methoden zur Gefährdungsabschätzung

KTW Projekt 1: „Auswahl an untersuchten Produkten aus organischen Materialien“

Die Ziele dieses Verbundprojekts sind die Entwicklung und Validierung der für die Durchführung der Migrationstests im Rahmen der KTW-Leitlinie erforderlichen spurenanalytischen Verfahren und deren Anwendung im Rahmen von Produktuntersuchungen. Gleichzeitig soll, um in Zukunft die notwendigen analytischen Arbeiten auf ein vernünftiges Maß beschränken zu können, die mathematische Modellierung und Berechnung der Migrationsvorgänge vorangebracht werden.

Mit Veröffentlichung der KTW-Leitlinie im Jahr 2008 fand ein grundsätzlicher Wandel hinsichtlich der Bewertung von Kunststoffen im Kontakt mit Trinkwasser statt. So waren bis dato die maximalen Einsatzmengen von Einzelsubstanzen bei der Kunststoffproduktion über Positivlisten begrenzt. Die Prüfung der Stoffabgabe an das Wasser erfolgte mittels Migrationsexperimenten und der Bestimmung von (kunststoffspezifischen) Summenparametern wie beispielsweise der TOC-Abgabe. Nach dem neuen Verfahren der KTW-Leitlinie müssen zwar die zur Kunststoffproduktion eingesetzten Substanzen auf Positivlisten gelistet sein, die Begrenzung der maximalen Einsatzmenge entfällt jedoch. Vielmehr wird für toxikologisch relevante Stoffe ein Maximalwert DWPLL (Drinking Water Positive List Limit) angegeben, der im Migrationswasser eingehalten werden muss. Die Ziele dieses Verbundprojekts sind die Entwicklung und Validierung der für die Durchführung der Migrationstests erforderlichen spurenanalytischen Verfahren und deren Anwendung im Rahmen von Produktuntersuchungen. Gleichzeitig soll, um in Zukunft die notwendigen analytischen Arbeiten auf ein vernünftiges Maß beschränken zu können, die mathematische Modellierung und Berechnung der Migrationsvorgänge vorangebracht werden. Hierzu ist ein computergestütztes Rechenmodell weiterzuentwickeln und zu validieren. Aufgrund der Vielzahl an Teilaspekten, die Fachkenntnisse auf verschiedenen Gebieten erfordern (Wasseranalytik, mathematische Modellierung, Produktprüfung, Zulassungsverfahren,…), konnten diese Ziele nur im Rahmen eines Verbundprojektes mit mehreren Partnern erreicht werden.

 

Veröffentlichungen:

Turković, R.; Koch, A.; Kalisch, A.; Klinger, J.: Bewertung von Kunststoffen in Kontakt mit Trinkwasser. DVGW energie|wasser-praxis 11/2015, 62-67 (2015)

 

 

Zurück