Halogenierte Desinfektionsnebenprodukte (haDes)

Untersuchung zum Verkommen halogenierter Desinfektionsnebenprodukte in der deutschen Trinkwasserversorgung

Quelle eines Flugzeitmassenspektrometers, Orbitrap Exploris

Unter Einbindung betroffener Wasserversorger werden analytische und technische Voraussetzungen geschaffen, um das Verkommen und die toxikologische Relevanz von Desinfektionsnebenprodukten zu untersuchen.

Die Versorgung der Bevölkerung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser wird unter anderem durch Desinfektionsverfahren mittels Chlor, Hypochlorit, Chlordioxid oder auch Ozon sichergestellt. Hierbei können jedoch auch unerwünschte Nebenreaktionen mit natürlichen Wasserinhaltsstoffen sowie anthropogenen Spurenstoffen ablaufen und zur Bildung sogenannter Desinfektionsnebenprodukte (DBPs) führen. Eine Vielzahl dieser DBPs weist gesundheitsgefährdende Eigenschaften (u.a. Genotoxizität, Karzinogenität oder Zytotoxizität) auf. Aus diesem Grund werden DBPs in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) mit bei der Abgabe am Wasserhahn einzuhaltenden Grenzwerten der Verbraucherinnen und Verbraucher reglementiert. Studien u.a. aus den USA weisen darauf hin, dass weitaus gesundheitsgefährdendere DBPs gebildet werden können, als die bereits im Rahmen der TrinkwV regulierten. Hierbei handelt es sich insbesondere um bromierte und iodierte DBPs, deren Vorkommen in deutschen Trinkwässern bislang kaum untersucht wurde.

Hier setzt das Forschungsprojekt haDes – Untersuchung zum Verkommen halogenierter Desinfektionsnebenprodukte in der deutschen Trinkwasserversorgung an. Unter Einbindung betroffener Wasserversorger werden analytische und technische Voraussetzungen geschaffen, um das Vorkommen von DBP im Trinkwasser in Deutschland zu erheben sowie deren toxikologische Relevanz zu untersuchen. Im Zuge des Projekts wird untersucht, inwieweit die DBP bei der Aufbereitung von Rohwasser, bei der Desinfektion von Trinkwasser und durch Nachdesinfektion im Trinkwasserverteilungsnetz gebildet werden und ob diese in toxikologisch relevanten Konzentrationen bis zu den Konsumenten gelangen können.

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