Intelligente Messverfahren zur Prozessoptimierung von Trinkwasserbereitstellung und Verteilung (IMPROVT)

Teilprojekt: Ressourcen schonende Spülstrategien für Trinkwasserleitungen zur Vermeidung von Qualitätsveränderungen (IMPROVT)

Stufenweise Mobilisierung von Ablagerungen durch Erhöhung der Fließgeschwindigkeit in einer Leitung DN800

Die Spülung großdimensionierter Transport- und Hauptleitungen mit dem Ziel des Austrags loser Ablagerungen verursacht einen deutlichen Ressourcenbedarf. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde die Basis für die Umsetzung von Betriebsstrategien entwickelt, um eine Anreicherung kritischer Ablagerungsmengen mit einer angepassten Fahrweise der Leitungen dauerhaft zu unterbinden und somit auf Spülungen zu verzichten.

Großkalibrige Transport- und Hauptleitungen bilden die Hauptschlagadern der Trinkwasserverteilungssysteme. Aufgrund der hohen Priorität dieses Leitungstypus sind besondere Überwachungs- und Betriebskonzepte erforderlich. In der Praxis kommt es bei verändertem Betrieb, wie einer Erhöhung der Fließgeschwindigkeit, immer wieder zur Auftrübung des Wassers als Folge der Mobilisierung vorhandener Ablagerung. Infolge des großen Wasservolumens dieser Leitungen sind Qualitätsbeeinträchtigungen oftmals anhaltend und großflächig.

Perspektivisch ist durch demografische Prozesse sowie technische Veränderungen im Haushalt in vielen Gebieten in Deutschland eine weitere Abnahme des Wasserbedarfs zu erwarten. Dies wird insbesondere in den großkalibrigen Transport- und Hauptleitungen eine Verringerung der mittleren Fließgeschwindigkeiten nach sich ziehen. Hierdurch wird sich die Anreicherung von Ablagerungen in den Leitungen verstärken.

Spülkonzepte, wie diese für kleindimensionierte Versorgungsleitungen existieren, sind auf großdimensionierte Systeme in der Regel nicht übertragbar. Allgemein anwendbare Strategien, um die absehbaren Herausforderungen für großdimensionierte Leitungen sicher zu beherrschen, wurden bisher nicht entwickelt und stehen dementsprechend nicht zur Verfügung.

Im Rahmen des Projektes wurden die Prozesse der stufenweisen Mobilisierung von Ablagerungen in großdimensionierten Leitungen aufgeklärt. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde eine Vorgehensweise für die Etablierung einer angepassten Fahrweise von großdimensionierten Leitungen abgeleitet. Bei Umsetzung einer solchen Fahrweise können die Ressourcen für die Spülung solcher Leitungen eingespart werden.

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