Bei der Vernickelung und Verchromung der Verbindungselemente von flexiblen Anschlussschläuchen wird Nickel zum Teil auch an den Innenoberflächen der Bauteile abgeschieden. In diesem Forschungsvorhaben soll untersucht werden, inwieweit es durch die an den Innenoberflächen stattfindende Nickelabgabe zu Grenzwertüberschreitungen im Trinkwasser kommen kann.
Die Außenflächen der meisten im Handel erhältlichen Haushaltsarmaturen sind glanzverchromt. Die Sanitärarmaturen werden mit Rohren und flexiblen Anschlussschläuchen über Eckventile an die Wasserleitung angeschlossen. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten, werden in Deutschland die meisten Anschlussrohre und Verbinder von flexiblen Anschlussschläuchen vernickelt.
Aus technischen Gründen werden beim Beschichtungsprozess die Öffnungen nicht verschlossen. Da das elektrische Feld auch in die Öffnungen hineinstreut, wird deshalb in der Nähe der Öffnungen auch ein Teil der wasserberührten Innenoberflächen mitbeschichtet.
In diesem Forschungsvorhaben wurde mittels experimenteller Vergleichsuntersuchungen die Abgabe primär von Nickel sowie der Legierungselemente Kupfer, Zink und Blei aus jeweils fünf Küchenarmaturen von zwei unterschiedlichen Herstellern und den mitgelieferten Anschlussschläuchen mit (teil)vernickelten Anschlussverbindern untersucht werden. Diese Langzeituntersuchung wurde entsprechend dem in der DIN 50931-1 angegebenen Protokoll durchgeführt. Um die spezifischen Beiträge der einzelnen Installationskomponenten abschätzen zu können, wurden Sanitärarmaturen und Anschlussschläuche getrennt und unabhängig voneinander betrieben und beprobt.
Mit den Ergebnissen dieser Untersuchungen konnte die Freisetzung von Nickel aus Sanitärarmaturen und den zugehörigen Anschlussschläuchen in das Trinkwasser unter definierten Bedingungen abgeschätzt werden und Basisinformationen zur Novellierung der DIN 50930-6 bereitgestellt werden.
Veröffentlichungen:
Werner, W.; Klinger, J.: Untersuchungen zur Nickelabgabe von flexiblen Anschlussschläuchen mit vernickelten Verbindern für Sanitärarmaturen, DVGW energie|wasser- Praxis 3/2009, 67-71 (2009)
