Im Rahmen einer Kurzstudie wurde eine Abschätzung und Bewertung der Nitratauswaschung aus Silphie-Ertragsflächen vorgenommen und mit der Nitratauswaschung von Energiemaisflächen verglichen. Die Abschätzungen der Nitratauswaschung erfolgten mit Hilfe des TZW-Simulationsmodells INVAM über den Herbst-Winter-Zeitraum 2016/2017.
Der Anbau von Energiepflanzen für die Biogaserzeugung stützt sich überwiegend auf Mais mit den bekannten möglichen Folgen für die Gewässer, beispielsweise in Form von Nährstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträgen. Die durchwachsene Silphie steht als gewässerschützende Alternative zum Maisanbau für die Energiegewinnung in Biogasanlagen immer wieder im Fokus, da sie einen hohen Flächenertrag und als Dauerkultur auch ökologische Vorteile aufweist.
In einer Kurzstudie wurden vom TZW: DVGW Technologiezentrum Wasser Untersuchungen zur Nitratauswaschung unter durchwachsener Silphie durchgeführt. Die Praxisflächen lagen dabei in vier Regionen Baden-Württembergs. Ziel der Untersuchungen war es, eine Abschätzung und Bewertung der Nitratauswaschung aus Silphie-Ertragsflächen vorzunehmen und einen Vergleich mit der Nitratauswaschung von Energiemaisflächen durchzuführen. Mit Hilfe des bislang schon an verschiedenen Standorten erfolgreich eingesetzten und validierten Simulationsmodells INVAM (= Integrales Nitrat-Verlagerungs- und Auswaschungs-Modell) erfolgte eine Abschätzung der Nitratauswaschung über den Herbst-Winter-Zeitraum 2016/2017.
Die Nitratauswaschungen der untersuchten Silphie-Standorte in Baden-Württemberg waren überwiegend niedrig und im Vergleich zu den Energiemais-Vergleichsflächen im Durchschnitt geringer. Silphie kann also bei pflanzenbedarfsgerechter Düngung gewässerschützend angebaut und insbesondere in Gebieten mit Fruchtfolge-Anbaubeschränkungen für Mais (z. B. wg. Maiswurzelbohrer) oder mit hohem Maisanteil eine dringend benötigte gute Alternative als Energiepflanze darstellen.
Veröffentlichungen:
Ball, T., Kiefer, J.: Durchwachsene Silphie - Untersuchungen zum Nitratstickstoffgehalt des Bodens an vier Standorten. Biogas Journal 5_2018, ISSN 1619-8913, 46-49 (2018)
