Online-Messtechnik zur betrieblichen Überwachung der Trinkwasseraufbereitung (TRINKcontrol)

Fallstudie zum Einsatz verschiedener online-Analysensysteme

Online-Messtechnik in der Trinkwasseraufbereitung

Eine effiziente Überwachung der Trinkwasseraufbereitung durch online-Messtechnik gewinnt, u. a. aufgrund neuer Regularien, zunehmend an Bedeutung. Innovative Einsatzmöglichkeiten bestehen in der automatischen Prozesssteuerung sowie in onlinetauglichen mikrobiologischen Messsystemen.

Chemisch-physikalische online-Messgrößen wie z. B. der pH-Wert und die Trübung sind bei der Überwachung der Trinkwasseraufbereitung Stand der Technik. Diese werden z. T. auch zur automatischen Prozesssteuerung eingesetzt. Für mikrobiologische online-Analysenverfahren besteht großer Bedarf. Allerdings kommen dabei nur sehr wenige Messprinzipien in Frage, für die bislang kaum Praxiserfahrungen vorliegen.

Ziel des DVGW-Forschungsvorhabens TRINKcontrol ist es, Erfahrungen mit online-Messgrößen zu gewinnen und hinsichtlich der Möglichkeiten zur weitergehenden Prozesssteuerung auszuwerten. Dabei sollen auch onlinetaugliche mikrobiologische Analysenmethoden im praktischen Einsatz getestet werden. Hierbei handelt es sich um die Durchflusszytometrie, die eine Quantifizierung der Gesamtzellzahl des Wassers erlaubt, sowie um Methoden, die die mikrobielle Aktivität über die Messung der Enzymaktivität oder die Messung von Adenosintriphosphat(ATP), dem universellen Energieträger aller biologischen Zellen, erfassen.

Potenzial für einen weitergehenden Einsatz von online-Messtechnik zur optimierten Prozesssteuerung besteht beispielsweise im Bereich der Flockung bzw. Flockungsfiltration. Hier dienen oftmals Messwerte für die Roh- und Reinwassertrübung als Steuergrößen für die Anpassung der Flockungsmitteldosis. In der Regel steuert das Betriebspersonal die Prozesse mit Hilfe der Messdaten manuell anhand von Erfahrungswerten. Eine automatische Prozesssteuerung ist bislang nicht üblich.

 

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