Im Projekt wird im Rahmen von Inspektionsprojekten bei Wasserversorgungsunternehmen untersucht, unter welchen Bedingungen eine optisch und akustischen Inspektion von Trinkwasserleitungen möglich ist und welche Informationen generiert werden können.
Für den wirtschaftlichen Betrieb der Trinkwasserversorgung ist eine am Netzzustand orientierte Sanierung und Erneuerung der Wasserversorgungsanlagen von zentraler Bedeutung. Hierfür sind möglichst genaue Informationen über den Zustand der Anlagen essentiell. Die Wasserversorger sind daher auf der Suche nach Methoden zur objektkonkreten Bewertung von Leitungssträngen des Trinkwassersystems. Bedarf besteht vor allem nach Verfahren, die im laufenden Betrieb unter Sicherstellung aller Sicherheits- und Hygieneregeln eingesetzt werden können.
Im Abwasserbereich wird bereits großflächig die optische Inspektion zur Zustandsbewertung von Rohrleitungen und Armaturen angewendet. Dies deutet darauf hin, dass optische Verfahren einen Mehrwert für den Betrieb von Leitungsnetzen bietet. Dieses Potenzial wird im Trinkwasserbereich allerdings bisher nicht ausgeschöpft.
Ein für den Trinkwasserbereich interessanter Ansatz ist das System Wasserschlange der deutschen Firma Gullyver. Hierbei handelt es sich um ein optisch-akustisches Inspektionssystem, mit dem Leitungslängen bis zu 2.500 m untersucht werden können, ohne dass eine Entleerung der Leitung notwendig ist. Das TZW hat sich mit diesem System ausgerüstet, um durch Praxistests bei Wasserversorgern das Potential einer optisch-akustischen Inspektion zu untersuchen.
Das Forschungsprojekt wird vom DVGW gefördert und von über 15 Wasserversorgungunternehmen unterstützt.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen für eine Weiterentwicklung des DVGW-Regelwerks genutzt werden, um Wasserversorgungsunternehmen im Hinblick auf einen sicheren und wirtschaftlichen Betrieb des Trinkwassersystems zu unterstützten.