Ressourcenschutz und Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung (ResiTrink!)

Wie kann die Forderung nach mehr Ressourcenschutz und Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung in Deutschland umgesetzt werden?

Sauberes Trinkwasser soll auch weiterhin gewährleistet werden (Bild: Katja Just auf Pixabay)

Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie fordert vermehrten Ressourcenschutz und Risikomanagement im Einzugsgebiet der Trinkwassergewinnung. Wie kann diese Forderung in Deutschland umgesetzt werden? Im neuen Gemeinschaftsprojekt ResiTrink! von TZW und bnNETZE GmbH wird dieser Frage nachgegangen.

Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie, die im Januar 2021 in Kraft getreten ist, stärkt den Ressourcenschutz in der Wasserversorgung und führt das Risikomanagement – auch im Einzugsgebiet – als verpflichtendes Element ein. Vorrangiges Ziel des risikobasierten Ansatzes in der Wasserversorgung ist es, Beeinträchtigungen der Wasserqualität vorzubeugen und somit die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

bnNetze GmbH und TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser führen mit Förderung des badenova-Innovationsfonds seit Mai 2022 ein dreijähriges Projekt durch, dessen Fokus darauf liegt, die Umsetzung des Risikomanagements nach den neuen Anforderungen im Einzugsgebiet zu erproben. Ziel ist es, neue Synergien zwischen dem allgemeinen Gewässer- und Ressourcenschutz zu schaffen und bestehende Synergien zu stärken. Am Beispiel eines Wasserwerks der bnNETZE wird eine Methodik für ein verzahntes Risikomanagement vom Einzugsgebiet bis zur Trinkwasserabgabe an den Verbraucher entwickelt und erprobt. Dabei werden neuartige Vorgehensweisen und Musterabläufe entwickelt sowie Schnittstellen identifiziert, um die beteiligten Behörden optimal einzubeziehen und den erforderlichen Daten- und Informationsaustausch sicherzustellen.

Pilothafte Praxiserfahrungen hierzu sind gerade zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen wertvoll, da die Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht bevorsteht und viele Fragen, z. B. in Bezug auf die Schnittstellen zwischen Einzugsgebiet und Wasserversorgung sowie zur Zusammenarbeit/Datenaustausch von Behörden und Wasserversorgungsunternehmen, bisher nicht geklärt sind. Während der Übergangszeit bis zur verpflichtenden ersten Durchführung des Risikomanagements können aus entsprechenden Projekten wertvolle Erfahrungen gewonnen werden, die einen weitreichenden Einfluss ausüben können.

Ein Schwerpunkt in der Projektbearbeitung liegt auf der Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten, um Methoden zu entwickeln, welche die Synergien von Ressourcenschutz und allgemeinem Gewässerschutz optimal nutzen bzw. erweitern. Das Projekt soll so einen Beitrag leisten, um auch bei weiteren Projekten zum Risikomanagement in der Wasserversorgung in der Region eine enge Verzahnung mit dem allgemeinen Gewässerschutz zu ermöglichen. Durch eine gemeinsame Zielsetzung von verschiedenen regionalen Akteuren soll der größtmögliche Nutzen für die betroffenen Teilbereiche erreicht werden

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