Rückstandsminimierte Herstellung von Kalkwasser mit keramischen Membranen

Mit Hilfe der Membrantechnik gelang es unter Wasserwerksbedingungen, Kalkwasser weitgehend rückstandsarm herzustellen. Dies wurde im Pilotmaßstab mit direkter Anbindung in die Großtechnik nachgewiesen.

Oft erfolgt die Herstellung von Kalkwasser im Wasserwerk mit Kalkwassersättigern. Hierbei wird zuerst eine Kalkmilch-Suspension aus Lieferkalk (z.B. Calciumhydroxid) und Rohwasser hergestellt. Die Kalkmilch wird mit Rohwasser versetzt. Damit sich das Calciumhydroxid auflöst und unlösliche Kalkbestandteile sedimentieren gelangt das Gemisch in Kalkwassersättiger. Hierbei handelt es sich um großvolumige zylinderische Behälter. Die Sättiger haben träge Reaktionszeiten und weisen zum Teil eine schwankende Kalkwasserqualität auf. Als besonders nachteilig erweist sich jedoch der Anfall von Rückständen.

Im Rahmen eines vom Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der badenova AG & Co. KG geförderten Vorhabens wurde ein Verfahren zur Kalkwasserherstellung auf Basis der Membrantechnik konzipiert und im Pilotversuch mit engen Schnittstellen zur Großtechnik angewandt.

Hierbei kam u.a. eine spezielle keramische Membran zum Einsatz. In Kombination mit einer Vorbehandlung des Lösewassers gelang es, den Anfall von Schlamm im Vergleich zu dem bisherigen großtechnischen Betrieb um mehr als 80 % zu vermindern. Der Anfall von Abwasser wurde vollkommen vermieden. Das Kalkwasser ist partikelfrei und von konstanter Qualität. Die Kalkwasserproduktion ist gut automatisierbar und kann schnell an wechselnde Trinkwasserproduktionsmengen angepasst werden. Die Abmessungen der Anlage sind kompakt und benötigen somit wenig Raum.

Das im Pilotmaßstab erprobte Verfahren erscheint prinzipiell auch unter Wasserwerksbedingungen einsetzbar und eröffnet damit eine neue Handlungsoption für eine zukunftsorientierte Wasseraufbereitung.

Veröffentlichungen

Müller, U.; Rhode, K.: Rückstandsminimierte Kalkwasserherstellung im Wasserwerk mittels Membrankreislaufverfahren. gwf Wasser Abwasser April 2017, 47 - 56

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