Transnationale Strategie zur Nutzung von Straßenablaufwasser (Rural Roadwater Rescue)

Das Projekt Rural Roadwater Rescue wird einen Leitfaden zur Schaffung von regulatorischen Rahmenbedingungen, praktikablen Lösungen und Beteiligung der Gemeinschaft entwickeln.

Poster

Straßen und Autobahnen durchqueren das Nord-West-Europäische (NWE)-Gebiet in großem Umfang. Sie leiten das bei Regenfällen abfließende Wasser in der Regel direkt in Kanäle/Flüsse ab, während lokale Akteure dieses überschüssige Wasser dringend benötigen würden. Rural Roadwater Rescue zeigt eine umsetzbare Strategie zur Einsparung, Aufbereitung (Reinigung) und lokalen Verteilung von Wasser durch die Umgestaltung bestehender Straßen/Autobahnen auf.

Der Klimawandel führt zu einem Ungleichgewicht zwischen der Wasserversorgung durch Flüsse und Niederschläge und dem dringenden Bedarf der verschiedenen Nutzer. In kurzen Zeiträumen sorgen extreme Wetterereignisse für einen Wasserüberschuss, während in immer längeren Trockenperioden Wasserknappheit herrscht. Die bestehenden Speichersysteme sind dafür nicht ausreichend.

Die Strategie umfasst eine integrierte, sektorübergreifende Methodik, an der mehrere Akteure beteiligt sind. Für eine bessere Nachvollziehbarkeit, wird sie sich an zwei Anwendungsfällen orientieren (BE: Heverlee, NL: Oirschot/Kloosters).

Das Projekt zeigt, wie Straßen und Autobahnen von mono- zu multifunktional verändert werden können: Sie können technisch in temporäre Wasserreservoirs für Abflusswasser (neben/unter der Straße) umgewandelt werden, während sie gleichzeitig den gesetzlichen Vorschriften für Infrastruktur und Wasserqualität in den jeweiligen Regionen entsprechen. In einem nächsten Schritt wird aufgezeigt, wie die Wasserverteilung in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren (Landwirte, Haushalte, öffentliche Dienste/Einrichtungen, Industrie usw.) gestaltet und in Abhängigkeit von den unterschiedlichen lokalen Bedarfsprofilen der Zielgruppen in den verschiedenen Gebieten, die sie durchqueren, in die lokalen Raumplanungsverfahren integriert werden kann.

Die „Rural_Roadwater_Rescue“-Strategie wird einen Leitfaden entwickeln, der den rechtlichen Rahmen, praktikable Lösungen, die Einbeziehung der Gemeinden und einen Aktionsplan für die Umsetzung umfasst.

Das Projekt wird ein langfristiges, transnationales, sektorübergreifendes, multidisziplinäres Kooperationsnetzwerk aufbauen. Rural Roadwater Rescue ist als Ausgangspunkt für ein größeres Projekt gedacht und damit als Startpunkt für eine breitere Einführung von umfangreichen Investitionen, replizierbaren Transformationsinitiativen und Pilotstrategien in der Zukunft vorgesehen.

Das TZW trägt zu Rural Roadwater Rescue bei, indem es Institutionen von deutscher Seite für die Diskussionen in den verschiedenen Workshops einbezieht: Behörden, Agenturen, Ministerien sowie KMU im Wassersektor.

Hauptsächlich wird das TZW in die folgenden Aktivitäten involviert sein:

  • Informationssammlung bei den deutschen assoziierten Partnern REK, Autobahn und MUST.
  • Sammlung rechtlicher Rahmenbedingungen für bestimmte Wassernutzungen in Deutschland. Am TZW liegt die Expertise zur deutschen und EU-Gesetzgebung für Trinkwasser und Wasserwiederverwendung vor.
  • Das TZW verfügt darüber hinaus über Know-how zur Wasserqualität und Wasseraufbereitung sowie über die rechtlichen Hintergründe.
  • Zusätzlich wird das TZW gemeinsam mit den deutschen assoziierten Partnern die Auswahl von Anwendungsfällen in Deutschland für eine zukünftige Replikation treffen.

 

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