Studie zur Bedeutung von Bioziden für die Trinkwasserversorgung

Vorgehensweise bei der Priorisierung der Biozid-Wirkstoffe aus Sicht der Trinkwasserversorgung

Biozid-Wirkstoffe sind Substanzen, die zur Bekämpfung von Schadorganismen eingesetzt werden. Aus Gründen des vorbeugenden Gewässerschutzes, aber auch für eine langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung ist es wichtig, fundierte Informationen über das Vorkommen von Biozid-Rückständen in den Gewässern und ihre Bedeutung für die Trinkwasserversorgung zu besitzen.

Ziel der durch den DVGW geförderten Studie war eine Bestandsaufnahme zu den in Deutschland zugelassenen bioziden Wirkstoffen und eine Priorisierung aus Sicht der Trinkwasserversorgung. Die Abbildung fasst die Vorgehensweise zusammen, mit der aus den zum 31.12.2011 auf europäischer Ebene notifizierten 249 Biozid-Wirkstoffen 24 Stoffe identifiziert wurden, denen aus Sicht der Trinkwasserversorgung besondere Relevanz zukommt. Von diesen 24 Stoffen waren zum 31.12.2011 zwölf bereits für mindestens eine Produktart nach Biozid-Richtlinie zugelassen.

Für die 24 Biozid-Wirkstoffe mit hoher Priorität für die Trinkwasserversorgung wird empfohlen, die Datenbasis hinsichtlich der Kriterien, die für eine Beurteilung der Trinkwasserrelevanz herangezogen wurden, zu verbessern. Dies gilt insbesondere für Informationen zu Produktions- oder Verbrauchsmengen – vorzugsweise auf Deutschland bezogen – und Daten zu Stoffeigenschaften, insbesondere zur mikrobiellen Abbaubarkeit unter umweltrelevanten Bedingungen. Darüber hinaus sollten für die prioritären Wirkstoffe analytische Verfahren bereitgestellt werden, mit denen das Vorkommen dieser Stoffe in den Gewässern untersucht werden kann. Diese Untersuchungen sollten ergänzt werden durch Messungen und gegebenenfalls Laborversuche, in denen das Verhalten der Wirkstoffe bei der Trinkwasseraufbereitung studiert wird.

 

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