Verhalten von Mikroplastik in Wasseraufbereitungsanlagen von Oberflächenwasser

(MiWa, RiSKWa – Verbundprojekt MiWa: Mikroplastik im Wasserkreislauf – Probenahme, Probenbehandlung, Analytik, Vorkommen, Entfernung und Bewertung, Teilprojekt A6: Verhalten von Mikroplastik in Wasseraufbereitungsanlagen von Oberflächenwasser)

Probe aus einem Oberflächengewässer mit Faser (links) unter dem Raman-Mikrospektroskop (rechts)

Im Rahmen von MiWa entwickelte das TZW eine Methode zur Analyse von Mikroplastikpartikeln mittels Raman-Mikrospektroskopie. Diese Methode wurde verwendet, um das Verkommen von Mikroplastik in verschiedenen Wasseraufbereitungsanlagen zu untersuchen.

Übergeordnetes Ziel des Verbundprojektes MiWa war eine erste Bewertung von Mikroplastik im anthropogen geprägten Wasserkreislauf. Hierzu wurden verschiedene analytische Verfahren zur Untersuchung von Mikroplastik weiterentwickelt, biologische Wirkungen auf Menschen und aquatische Organismen untersucht und die Mikroplastikbelastungen im Süßwasserbereich bewertet.

Am TZW wurde im Rahmen von MiWa eine Methode zur Probenahme, Aufbereitung und Detektion von Mikroplastik-Partikeln ≥ 5 µm mittels Raman-Mikrospektroskopie etabliert und validiert. Diese Methode wurde anschließend verwendet, um die Effizienz einzelner Aufbereitungsschritte zur Entfernung von Mikroplastik in verschiedenen Trinkwasseraufbereitungsanlagen zu ermitteln. Die Anzahl der Mikroplastikpartikel lag bei allen untersuchten Trinkwässern unterhalb der Bestimmungsgrenze. Des Weiteren wurden ergänzende Laborversuche zur Fragmentierung von Mikroplastik in der Umwelt sowie zu den Auswirkungen von Desinfektionsverfahren auf Mikroplastik im Trinkwasser durchgeführt. Dabei wurden in Kooperation mit Projektpartnern Veränderungen der Eigenschaften von Mikroplastik (u.a. Oberflächeneigenschaften) und deren Auswirkungen auf Organismen untersucht.

Veröffentlichungen:

R. Triebskorn, T. Braunbeck, T. Grummt, L. Hanslik, S. Huppertsberg, M. Jekel, T. P. Knepper, S. Krais, Y. K. Müller, M. Pittroff, A. S. Ruhl, H. Schmieg, C. Schür, C. Strobel, M. Wagner, N. Zumbülte, H.-R. Köhler, Relevance of nano- and microplastics for freshwater ecosystems: A critical review, TrAC Trends in Analytical Chemistry 110 (2019) 375–392. https://doi.org/10.1016/j.trac.2018.11.023

P. M. Anger, E. von der Esch, T. Baumann, M. Elsner, R. Niessner, Raman Microspectroscopy as a Tool for Microplastic Particle Analysis, TrAC Trends in Analytical Chemistry (2018). https://doi.org/10.1016/j.trac.2018.10.010

S. Huppertsberg, T.P. Knepper, Instrumental analysis of microplastics—benefits and challenges, Anal. Bioanal. Chem. (2018). https://doi.org/10.1007/s00216-018-1210-8

L. Eitzen, S. Paul, U. Braun, K. Altmann, M. Jekel, A.S. Ruhl, The challenge in preparing particle suspensions for aquatic microplastic research, Environmental Research (2018). https://doi.org/10.1016/j.envres.2018.09.008

P. Eisentraut, E. Duemichen, A.S. Ruhl, M. Jekel, M. Albrecht, M. Gehde, U. Braun, Two birds with one stone – fast and simultaneous analysis of microplastics: Microparticles derived from thermoplastics and tire wear, Environ. Sci. Technol. Lett. (2018). https://doi.org/10.1021/acs.estlett.8b00446

S. Wagner, T. Hüffer, P. Klöckner, M. Wehrhahn, T. Hofmann, T. Reemtsma, Tire wear particles in the aquatic environment - A review on generation, analysis, occurrence, fate and effects, Water Research 139 (2018) 83–100. https://doi.org/10.1016/j.watres.2018.03.051

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