Wärmenutzung aus Trinkwasserverteilnetzen (Wärmeentnahme)

Plattenwärmetauscher

Plattenwärmetauscher Quelle: shutterstock

Das Forschungsprojekt „Wärmeentnahme“ untersucht die Nutzung von Wärme aus Trinkwasserverteilnetzen, um den aktuellen Wissen- und Erfahrungsstand aufzuarbeiten.

Im Zuge der Energiewende und der kommunalen Wärmeplanung gewinnt die Nutzung von Wärme aus Trinkwasserverteilnetzen zunehmend an Bedeutung. Die Möglichkeit, Wärme aus Trinkwasser zu gewinnen, wurde bereits vor einigen Jahren im Wasserfach diskutiert, jedoch aufgrund hygienischer Bedenken abgelehnt. Mit der Veröffentlichung des DVGW-Positionspapiers „Wärmenutzung aus Zubringer-, Haupt- und Versorgungsleitungen der öffentlichen Wasserversorgung“ im Juli 2024 hat der DVGW eine Neubewertung des Themenkomplexes angestoßen.

Den gesetzlichen Rahmen zur Wärmenutzung aus Trinkwasser bildet TrinkwV § 13 Absatz 6. Demnach sind Anlagen zur Energienutzung seitens des Gesundheitsamtes befristet genehmigungsfähig, die dem Zweck des Betriebes der zentralen Wasserversorgungsanlagen dienen. Eine Vermarktung der gewonnenen Energie, d. h. ein Vertrieb über ein Fernwärmenetz an Dritte, ist nicht möglich.

Das Forschungsprojekt „Wärmeentnahme“ zielt darauf ab, die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse zur Wärmenutzung aus Trinkwasser zu systematisieren. Der erarbeitete Wissensstand kann zudem dem DVGW als Grundlage dienen, eine zukunftsorientierte Änderung von § 13 der TrinkwV anzustoßen.

Im Projekt werden Praxiserfahrungen bestehender Anlagen zur Eigenbedarfsnutzung in Deutschland und der Schweiz gesammelt und aufgearbeitet. Von besonderem Interesse ist die technische Umsetzung inklusive der getroffenen Sicherheitsvorkehrungen zur Sicherstellung der Hygiene. Zusätzlich werden Erfahrungen zum Genehmigungsprozess der Anlagen und der CO2-Bilanzierung erfasst.

In einem weiteren Schwerpunkt werden Modellierungen zu Auswirkungen der Temperaturabsenkung in einem exemplarischen Verteilungsnetz angestrengt. Dieses Arbeitspaket basiert auf im Rahmen des DVGW-Projektes „Erhöhte Wassertemperaturen“ entwickelten hydraulischen Simulationsmodellen.

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