Wasserwiederverwendung und Trinkwasserspeicher in der Erprobung (FLEXITILITY)

Flexible Utility – Mit soziotechnischer Flexibilisierung zu mehr Klimaresilienz und Effizienz in der städtischen Infrastruktur

Das Forschungsprojekt Flexitility ist im Oktober 2022 in die Umsetzungsphase gestartet. Verbundpartner aus Praxis und Forschung erproben bis September 2024 Möglichkeiten der Wasserwiederverwendung zur landwirtschaftlichen Bewässerung und der dezentralen Trinkwasser-Zwischenspeicherung. Über allem steht die Frage, wie diese Konzepte zur Flexibilisierung und Resilienzsteigerung kommunaler und regionaler Daseinsvorsorge dienen können.

Im Verbundprojekt Flexitility, gefördert durch das BMBF im Rahmen der Fördermaßnahme „Umsetzung der Leitinitiative Zukunftsstadt“, erproben Partner aus Praxis und Forschung im Versorgungsgebiet des Herzberger Wasser- und Abwasser-Zweckverbands (HWAZ) in Südbrandenburg Konzepte der dezentralen Trinkwasser-Zwischenspeicherung und der Wasserwiederverwendung zur landwirtschaftlichen Bewässerung.

Für die Wasserwiederverwendung wird das gereinigte Wasser der Kläranlage Uebigau entsprechend EU-Verordnung 2020/741 desinfiziert und zur Bewässerung von Tierfutter- und Energiepflanzen verwendet. Eine landwirtschaftliche Fläche von insgesamt 12 ha wird zu Vergleichszwecken teils voll, teils defizitär und teils gar nicht bewässert. Wichtige Voraussetzung der Bewässerung ist ein Risikomanagementplan, der in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Stakeholdern aufgestellt wird.

Die dezentrale Trinkwasserspeicherung hat das Ziel, Lastspitzen im Trinkwassernetz abzufedern. Konkret werden ausgewählte Kunden mit Zwischenspeichern für Trinkwasser ausgestattet. Der im Tagesgang schwankende Trinkwasserbedarf in den angeschlossenen Gebäuden wird aus den Speichern gedeckt, diese jedoch nur mit einem geringen, dafür kontinuierlichen Volumenstrom befüllt. In Testreihen werden betriebliche Anforderungen, Kosten und Nutzen ermittelt. Die hygienische und die technische Sicherheit des Speicherbetriebs werden durch ein intensives begleitendes Monitoring gewährleistet. Zudem wird die Wirksamkeit der Speicher im Kontext von Extremwetter-Folgen für den Betrieb des gesamten Trinkwassernetzes hochskaliert und modelliert. Die hygienische und die technische Sicherheit des Speicherbetriebs werden durch ein intensives begleitendes Monitoring gewährleistet.

Darüber hinaus wird ein im Projekt bereits konzipiertes, Indikator-basiertes „Bewertungstool Klimaresilienz“ weiterentwickelt und praktisch umfassend erprobt. Es dient dazu, kommunale Versorgungsinfrastrukturen im Hinblick auf ihre Widerstandsfähigkeit beziehungsweise Bewältigungsfähigkeit bei Extremwetterereignissen zu bewerten.

Schwerpunktarbeit des TZW ist, zusammen mit der BTU Cottbus, die Gestaltung, Ausführung und Ergebnisverwertung der dezentralen Trinkwasserspeicher. 

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