Wiederverwendung von Wasser für die urbane und landwirtschaftliche Bewässerung (Nutzwasser)

Forschungsprojekt zur praxisnahen Demonstration zum Einsatz von Nutzwasser als alternative Wasserressource.

Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich schon heute in der Häufung extremer und langanhaltender Trockenzeiten. Die Bereitstellung alternativer Wasserressourcen gewinnt somit auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung.

Dürreperioden, fallende Grundwasserspiegel und ein steigender Wasserbedarf stellen eine immer größere Herausforderung dar. Durch den fortschreitenden Klimawandel, Nutzungskonflikte und steigende Energiepreise müssen Wasserressourcen zukünftig effizienter und nachhaltiger bewirtschaftet werden.

Auch in Deutschland gibt es Regionen, die immer stärker von extremen und langanhaltenden Trockenzeiten betroffen sind. Die Schweinfurter Trockenplatte ist ein Beispiel für eine solche Region. Die Einkesselung durch Gebirgsketten hat zur Folge, dass anziehende Wolken bereits vorher abregnen und der Niederschlag mit ca. 500 mm pro Jahr sehr niedrig ausfällt. Gleichzeitig kann der kalkhaltige Boden Wasser nur sehr schlecht speichern.

Um die Wasserverfügbarkeit in dieser Region zu verbessern, sollen im Forschungsprojekt Nutzwasser Handlungsoptionen für die weiterführende Reinigung, Verteilung und Nutzung von aufbereitetem Abwasser (Nutzwasser) in dieser Region erarbeitet werden.

Bisher eingesetzte und seit vielen Jahren etablierte Aufbereitungsverfahren zur Wasserwiederverwendung für die urbane und landwirtschaftliche Bewässerung (wie in Südeuropa, Australien oder den USA) zeichnen sich durch die Nutzung weitergehender Behandlungsstufen (wie Sandfiltration, Mikrofiltration) mit anschließender Desinfektion aus. Im Gegensatz zur bisher üblichen Behandlung und Entsorgung von kommunalem Abwasser sind Vorhaben zur Wasserwiederverwendung Dienstleistungen, bei denen die Gewährleistung einer zuverlässigen Produktqualität eine hohe Priorität hat. Für die Wasserwiederverwendung für Bewässerungszwecke gibt es weltweit unterschiedliche Anforderungen für die Wasserqualität und Aufbereitungstechnologien.

Der Fokus des TZW liegt im Projekt Nutzwasser auf dem Rückhalt hygienisch relevanter mikrobiologischer Parameter wie Fäkalindikatoren, Bakterien und Viren. Ebenfalls bedeutend für die Wasserqualität ist das Vorkommen von Antibiotika resistenten Bakterien (ARB) und Antibiotikaresistenzgenen (ARG).

Die relativen Risiken einer Nutzwasseranwendung für die urbane und landwirtschaftliche Bewässerung werden durch ein Quantitative Microbial Risk Assessment (QMRA) unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus dem Monitoring der Versuchsanlage charakterisiert.

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