Weiterentwicklung von Testmethoden für hormonell wirkende Spurenstoffe

Ca2+ Signalosom (Bild: Manfred Frey /STZ Mannheim)

Ziel des Vorhabens war es, ein fluoreszenzbasiertes in-vitro Testsystem aufzubauen, mit dem schnelle nichtgenomische Signalkaskaden, die durch umweltrelevante endokrin aktive Substanzen beeinflusst werden, abgebildet werden.

Ziel des vom Steinbeis-Innovationszentrum Zellkulturtechnik (STZ) in Mannheim und dem TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser durchgeführten Forschungprojekts war es, ein fluoreszenzbasiertes in-vitro Testsystem aufzubauen. Im Rahmen des Projekts wurden erfolgreich Sensorzelllinien entwickelt, um rasche nicht-genomische Signalkaskaden zu monitoren, die durch umweltrelevante, endokrin aktive Substanzen moduliert werden. Zellen, die den G-Protein-gekoppelten Östrogenrezeptor (GPER1) exprimieren, wurden genetisch verändert, um als künstliche fluoreszierende Signalosomen zu fungieren. Die Sensorzellen wurden mit Reporter-Einheiten ausgestattet, die zeitaufgelöste Bestimmung intrazellulärer cAMP- oder Ca2+ Konzentrationsänderungen ermöglichen. Fluoreszenzbasierte in-vitro-Tests wurden unter Verwenden der neuen Sensorzellen entwickelt. Die GPER1-Sensorzellen wurden mit Hilfe von beschriebenen Agonisten und Antagonisten charakterisiert. Die neu entwickelten in-vitro-Tests wurden für die Untersuchung potenziell endokrin aktiver Einzelverbindungen sowie für die Untersuchung von möglichen schädigenden endokrinen Wirkpotentialen in Zu- und Abläufen der vierten Reinigungsstufe verschiedener Kläranlagen eingesetzt.

Veröffentlichung

Bernhard, K.; Stahl, C.; Martens, R.; Köhler, H-R.; Triebskorn, R.; Scheurer, M.; Frey, M.: Two novel real time cell-based assays quantify beta-blocker and NSAID specific effects in effluents of municipal wastewater treatment plants. Water Research 115, 74-83 (2017)

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