Zukunft der mikrobiellen Risikobewertung (Zukunft QMR)

Forschungsprojekt zur Zukunft der mikrobiologischen Trinkwasserüberwachung in Deutschland

Zur routinemäßigen Überwachung des Trinkwassers auf hygienische Verunreinigungen wird in Deutschland das Indikatorprinzip angewendet. Dieses Konzept stößt an einigen Stellen an seine Grenzen, sodass zu prüfen ist, ob die hygienische Sicherheit des Trinkwassers durch andere methodische Vorgehensweisen garantiert werden sollte.

Zur routinemäßigen Überwachung des Trinkwassers auf hygienische Verunreinigungen wird in Deutschland das Indikatorprinzip angewendet. Die potenzielle Anwesenheit von fäkalen Krankheitserregern wird mit dem Nachweis von fäkalen Indikatororganismen angezeigt. Die Krankheitserreger selbst werden nicht gemessen. Dieses Konzept hat sich seit über 100 Jahren durchgesetzt und ist auch in Deutschland in der Trinkwasserverordnung verankert.

In den letzten Jahrzehnten rückten jedoch weltweit zahlreiche sogenannte neuartige wasserassoziierte Krankheitserreger in Form von viralen und parasitären Krankheitserregern in den Vordergrund, die zum Teil auch in technisch hochentwickelten Ländern zu Krankheitsausbrüchen führten. Das Konzept der Indikatoren stößt somit an einigen Stellen an seine Grenzen.

Als Alternative wird von der WHO eine quantitative mikrobielle Risikobewertung (QMR) für Wasserversorgungssysteme in den „Guidelines for Drinking-water Quality“ seit einigen Jahren empfohlen. Nach der verpflichtenden Einführung des risikobasierten Ansatzes in der neuen TrinkwV wird eine solche Anwendung auch in Deutschland verstärkt diskutiert. In den Niederlanden ist die Durchführung einer QMR seit 2001 gesetzlich vorgeschrieben.

Ziel dieses Projektes ist es zu prüfen, ob die hygienische Sicherheit des Trinkwassers durch andere methodische Vorgehensweisen wie z. B. eine QMR garantiert werden sollte. Dazu werden die verschiedenen methodischen Bewertungsansätze zusammengestellt und verglichen. Abschließend soll ein Konzeptpapier zur Zukunft der quantitativen mikrobiellen Risikobewertung erstellt werden, das den aktuellen Diskussionsstand in Deutschland abbildet.

So wurden die Erfahrungen aus den Niederlanden im Rahmen eines online-Workshops am 22.05.2023 vorgestellt.

Als zentrales Element des Projekts wurde am 06.10.2023 am TZW in Karlsruhe ein Workshop zur Thematik durchgeführt, bei dem die Fragestellungen ausführlich mit allen beteiligten Stakeholdern beleuchtet wurden.

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