Entwicklung von validen Verfahren zum Nachweis von Resistenzen (EVA)

Agardiffusionstest zur Erfassung von Multiresistenzen

Antibiotikaresistenzen sind in Oberflächenwässern weit verbreitet, stellen aber derzeit keine Gefährdung des Trinkwassers dar. Vor dem Hintergrund des Ressourcenschutzes und der hohen Kommunikationsrelevanz des Themas wurde der Kenntnisstand in Hinblick auf die aktuelle Belastung des Rohwassers, die zeitliche Entwicklung sowie die Elimination während der Aufbereitung vertieft.

Die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen in der aquatischen Umwelt ist weltweit in einer Vielzahl von Studien beschrieben worden. Aus diesem Grund rücken Antibiotikaresistenzen als neue Parameter zur Beurteilung der hygienischen Wasserqualität zunehmend in den Fokus. Daher sind verlässliche Methoden zur Erfassung von Antibiotikaresistenzen essentiell.

Im Rahmen des Projektes wurde die Nachweismethodik für Antibiotikaresistenzen weiterentwickelt. Es konnte erfolgreich ein Kulturverfahren zur Erfassung von Cephalosporin-resistenten und Carbapenemase-bildenden oligotrophen Bakterien etabliert werden. Auch die Methodik zum Nachweis von Antibiotikaresistenzgenen wurde hinsichtlich der Erfassung von vollständigen Genen weiterentwickelt (Long Amplikon-qPCR). Durch diese PCR-Methodik kann die Reduktion durch reaktive Verfahren der Trinkwasseraufbereitung besser abgebildet werden.

Mit den weiterentwickelten innovativen mikrobiologischen und molekularbiologischen Verfahren konnte die Datenbasis in Bezug auf das Vorkommen von Antibiotikaresistenzen im Rohwasser und ihrem Verhalten bei der Trinkwasseraufbereitung ausgebaut werden. Die Ergebnisse des Projektes bestätigen, dass ist eine Gefährdung des Trinkwassers derzeit nicht zu erwarten ist. Zur Erfassung des aktuellen Ist-Zustandes und der zeitlichen Entwicklungen sowie für eine abgesicherte Bewertung der Situation wird die zukünftige Durchführung von Monitoringprogrammen mit den etablierten Methoden empfohlen.

Veröffentlichungen

Stelmaszyk, L.; Stange, C.; Sidhu, J.; Tiehm, A.: Detection of β-lactamase producing oligotrophic (environmental) bacteria in German surface waters with adapted culturing methods and subsequent Micronaut-S assay. In: EDAR 2022 – 6th International Symposium on the Environmental Dimension of Antibiotic Resistance, Gothenburg, Sweden, 22.-27.09.2022, Book of abstracts: 1 page (2022)

Stange C., Tiehm A.: Verhalten von Antibiotika-Resistenzgenen bei der Trinkwasseraufbereitung. Veröffentlichungen aus dem Technologiezentrum Wasser, ISSN 1434-5765, TZW-Band 76 (2017)

Stange C.,Sidhu J.P.S.,Tiehm A.,Toze S.: Antibiotic resistance and virulence genes in coliform water isolates. International Journal of Hygiene and Environmental Health 219: 823-831 (2016) DOI 10.1016/j.ijheh.2016.07.015

Stoll C., Sidhu J.P.S., Tiehm A., Toze S.: Prevalence of clinically relevant antibiotic resistance genes in surface water samples collected from Germany and Australia. Environmental Science & Technology 46: 9716-9726 (2012) DOI.org/10.1021/es302020s 

Stange C., Sidhu J.P.S., Toze S., Tiehm A.: Comparative removal of antibiotic resistance genes during chlorination, ozonation, and UV treatment. Int. J. Hyg. Environ. Health 222: 541-548 (2019) DOI 10.1016/j.ijhe.2019.02.002 

Stange C., Yin D., Xu T., Guo X., Schäfer C., Tiehm A.: Distribution of clinically relevant antibiotic resistance genes in Lake Tai, China. Science of the Total Environment 655: 337-346 (2019) DOI 10.1016/j.scitotenv.2018.11.211

Die Bände der TZW-Schriftenreihe können hier bestellt werden.

 

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