ValveEar beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung eines Armatureninstandhaltungsgeräts zur genauen Beurteilung der Dichtigkeit von Absperrarmaturen. Dazu wird die Erfassung von Drehmoment und Drehzahl um die Aufnahme von audiospektroskopischen Daten erweitert.
Zur Steuerung des Wasserflusses in Versorgungsnetzen werden Absperrarmaturen eingesetzt. Dadurch können Leitungsabschnitte z.B. für die Ortung von Leckagen, Instandhaltungsmaßnahmen, Bauarbeiten oder bei Havarien separiert werden. Um eine zuverlässige Funktion der Armaturen zu gewährleisten (Gängigkeit, Dichtigkeit), muss eine regelmäßige Wartung erfolgen. Andernfalls kann es in Folge von Ablagerungen, mechanischen Defekten und Materialverschleiß zu einer eingeschränkten Funktionsfähigkeit kommen.
Die Wartung von Absperrarmaturen beinhaltet schon die regelmäßige Betätigung dieser. Zu diesem Zweck kamen in den letzten Jahren zunehmend mobile Schieberdrehgeräte zum Einsatz. Diese bieten den Vorteil des Betätigens größerer Armaturen bei geringerem Personalaufwand als auch die Aufzeichnung von Drehmoment und Stellposition der Armatur. Letzteres bietet die Grundlage einer objektiven Zustandsbewertung der Armatur.
Für die Wasserversorger ist es von hoher Bedeutung, neben der Stellung der Armatur auch deren Dichtigkeit im geschlossenen Zustand zu kennen. Da dies allein auf der Grundlage von Drehmomentdaten nicht möglich ist, soll im Rahmen des Projektes ein Schieberdrehgerät der Firma 3S Antriebe um einen akustischen Sensor erweitert werden, um beispielsweise Fließgeräusche erfassen zu können. Sowohl die Drehmomentdaten als auch die akustischen Daten sollen im Rahmen des Projektes in für den Wasserversorger verwertbare Informationen verwertet werden.
Für die Entwicklung und Erprobung des Prototyps sind die Aufgaben entsprechend der Kernkompetenzen von 3S Antriebe GmbH (3SA) und DVGW-TZW (TZW) aufgeteilt. 3SA übernimmt die Konzeption und Konstruktion des Prototyps und alle dazu notwendigen Arbeitsschritte. Die Abteilung Wasserverteilung mit dem Sachgebiet Digitalisierung am Standort Dresden übernimmt die Entwicklung eines Auswertungsansatzes zur Erkennung von Mustern sowohl in den akustischen Daten als auch in den Daten der Gangzahl und des Drehmoments. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden verschiedene Verfahren aus dem Bereich Audio und Spektroskopie angewendet und bezüglich ihrer Eignung überprüft. Darüber hinaus werden die verschiedenen Entwicklungsstufen des Gerätes am Teststand und Modellnetz des TZW unter praxisnahen Bedingungen geprüft.