Softwaretool für das Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung (RISKplus)

Intelligente Unterstützung für die Umsetzung der EU-Trinkwasserrichtlinie

Risikomanagement mit der Software RISKplus – das wird ab Sommer 2024 möglich sein. Bild: shutterstock

Die novellierte europäische Trinkwasserrichtlinie fordert ein verpflichtendes Risikomanagement in der Wasserversorgung vom Einzugsgebiet bis zur Hausinstallation.

In RISKplus entwickelte das TZW gemeinsam mit der Firma Disy Informationssysteme GmbH ein neuartiges webbasiertes Softwarewerkzeug, das Datenbank- und GIS-gestützt alle Arbeitsschritte von Risikomanagement und risikobasierter Probenentnahmeplanung regelkonform unterstützt. Die methodische Grundlage dafür bildet die DIN EN 15 975-2. Das Projekt baute auf Ergebnisse des ebenfalls vom BMBF geförderten Projekt TRUST auf.

Zunächst wurden Risikomanagement und Probenahmeplanung methodisch voll integriert, um Synergien zu nutzen und Redundanzen zu vermeiden. Durch teilweise Automatisierung von Prozessschritten und intelligente Assistenzfunktionen sollten Aufwände reduziert und Fehlermöglichkeiten minimiert werden. Importmöglichkeiten existierender Geodaten, Schnittstellen zu Labordatenbanken, umfassende Kataloge und Vorlagen für Gefährdungen und Maßnahmenvorschläge, intelligente Plausibilitäts- und Konsistenztests sowie eine automatisierte Messwertüberwachung führten zu einer gleichermaßen mächtigen wie benutzungsfreundlichen Gesamtlösung.

Im Projekt wurden unter Federführung des TZW in zwei methodischen Arbeitspaketen konzeptionelle und fachliche Grundlagen zur intelligenten Assistenz im Risikomanagement und zur softwaretechnischen Integration von Risikomanagement und risikobasierter Probennahmeplanung erarbeitet. Zwei spiegelbildliche Arbeitspakete unter Federführung von Disy setzten die dabei entstehenden Spezifikationen in professionelle Softwaremodule und einen integrierten Gesamtprototyp um. Dieser wurde mit realen Beispieldaten der Praxispartner demonstriert und getestet und mit Anwendern validiert. Als assoziierte Partner agierten dabei ein großer deutscher Wasserversorger und ein Ingenieurbüro für Trinkwasser- und Hygienetechnik.

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein Prototyp für die Software RISKplus entwickelt. RISKplus ist darauf ausgelegt, mit möglichst wenig Aufwand ein fundiertes und aussagekräftiges Risikomanagement zu erarbeiten, das auch den Vorgaben der Trinkwassereinzugsgebieteverordnung entspricht. Dabei ermöglicht die Software eine optimale Zusammenarbeit von Ingenieurbüros und Wasserversorgern und eine an künftige Anforderungen angepasste Dokumentation für die zuständigen Behörden. Die neu entwickelte Software wird ab Sommer 2024 auf dem Markt verfügbar sein. Alle weiteren Informationen zur Software RISKplus finden Sie in Kürze auf der Website www.riskplus.info (noch im Aufbau).

Veröffentlichung:

Brauer, F.; Sturm, S.; Fischer, T.; Gottwalt, J.; Hahne, L.: Web-Based Software Application for Risk Management of Drinking-Water Supplies. Water Safety Conference 2022. Narvik 22-24 June 2022. Conference Proceedings. pp. 124-125; Editors: International Water Association (IWA), World Health Organization (WHO), UiT the Arctic University of Norway, Chalmers University of Technology, Sweden (2022)

 

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