Für den Schutz und die Sicherheit der Wasserressourcen global vernetzt und lokal aktiv

Für eine klimaresiliente Wasserversorgung von morgen (Bild: shutterstock)

Von der Kür zur Pflicht: Risikomanagement für Wasserversorgungsunternehmen

Fachleute des TZW haben ihre Arbeiten zu den Themen Schutz von Grundwasservorkommen, Risikobewertung für komplexe Talsperrensysteme und die Erfahrungen sowie die Werkzeuge zum Risikomanagement in der Wasserversorgung auf einer wichtigen internationalen Tagung vorgestellt. Bei der IWA Water Safety Conference in Norwegen trafen sich im Juni 2022 führende Expertinnen und Experten aus der globalen Wasserfachwelt. Die Praxiserfahrungen des TZW fanden großes Interesse und wertvolle Impulse für die Arbeit mit deutschen Wasserversorgungsunternehmen konnten mitgenommen werden. In innovativen Forschungsprojekten arbeitet das TZW zu neuesten Aspekten im Risikomanagement.

Risikomanagement im Trinkwassereinzugsgebiet dient dem vorbeugenden Ressourcenschutz und damit der Gewährleistung der Trinkwassersicherheit. Dies schließt sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte mit ein. Trinkwasserressourcen sind nicht nur oft Gefährdungen in Form von Stoffeinträgen ausgesetzt, auch die ausreichende Verfügbarkeit und das Wasserdargebot rückt insbesondere im Zuge des Klimawandels immer mehr in den Fokus des Risikomanagements. Die Forschungsprojekte ResiTrink! Und Risk_Plus beschäftigen sich mit diesen Themen.

ResiTrink!

Mit der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie wird deutlich, dass auch in der Politik ein Bewusstsein für die Relevanz des Ressourcenschutzes besteht. Sie fordert ein obligatorisches Risikomanagement in der Wasserversorgung. Details zur Umsetzung in nationales Recht müssen noch geklärt werden. Mit dem Projekt ResiTrink! untersucht das TZW gemeinsam mit bnNETZE, wie diese Umsetzung in der Praxis aussehen kann.

Risk_Plus

Im Projekt Risk_Plus wird gemeinsam mit der Disy Informationssysteme GmbH ein Tool entwickelt, das Wasserversorgern bei der Umsetzung des Risikomanagements von der Quelle bis zum Wasserhahn in den Haushalten unterstützt. Das TZW entwickelt das fachliche und konzeptionelle Fundament dafür und erarbeitet die Integration der Risikomanagementanforderungen in die Software. Das Tool wird es Wasserversorgungsunternehmen erleichtern, die gesetzlichen Regeln zum Risikomanagement vom Einzugsgebiet über die Gewinnung, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung regelwerkskonform und anwenderfreundlich zu erfüllen.

Internationaler Wissenstransfer durch globale Vernetzungen

Das TZW konnte auf der IWA Water Safety Conference in Narvik, Norwegen seine internationalen Kontakte vertiefen und sich mit Expertinnen und Experten zum Thema Risikomanagement in der Wasserversorgung zum wechselseitigen Erfahrungsaustausch vernetzen. So ist das TZW beispielsweise in einem Projekt zum klimaresilienten Risikomanagement im Südlichen Afrika aktiv, wobei die dabei gemachten Erfahrungen auch in der fachlichen Beratungspraxis für die deutsche Wasserversorgung bereitstehen.

Links

Projekt ResiTrink!: Ressourcenschutz und Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung (ResiTrink!) | TZW
Projekt Risk_Plus Softwaretool für das Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung (RISK_Plus) | TZW
Projekt KreATiw Klimaresilienz, Abwassersicherheit und Trinkwassersicherheit (KreATiw) | TZW

Aktuelle Veröffentlichungen

Brauer, F.; Sturm, S.; Fischer, T.; Gottwalt, J.; Hahne, L. (2022): Web-Based Software Application for Risk Management of Drinking-Water Supplies. Water Safety Conference 2022. Narvik 22-24 June 2022. Conference Proceedings. pp. 124-125; Editors: International Water Association (IWA), World Health Organization (WHO), UiT the Arctic University of Norway, Chalmers University of Technology, Sweden.

Brauer, F.; Sturm, S.; Kaupe, M.; Schiffman, S. (2022): Risk Assessment for Groundwater Catchment Areas. Water Safety Conference 2022. Narvik 22-24 June 2022. Conference Proceedings. pp. 101-102; Editors: International Water Association (IWA), World Health Organization (WHO), UiT the Arctic University of Norway, Chalmers University of Technology, Sweden.

Rickert, B.; Zügner, V.; Sturm, S.; Brauer, F. (2022): Germany’s Way to WSP Through Policy Actions and Technical Standards. Water Safety Conference 2022. Narvik 22-24 June 2022. Conference Proceedings. pp. 66-68; Editors: International Water Association (IWA), World Health Organization (WHO), UiT the Arctic University of Norway, Chalmers University of Technology, Sweden.

Sturm, S.; Brauer, F.; Hegewald, T.; Freier, K. (2022): Risk Assessment and Implementing Risk Management for a Complex Drinking Water Reservoir-System in Saxony, Germany. Water Safety Conference 2022. Narvik 22-24 June 2022. Conference Proceedings. pp. 97-98; Editors: International Water Association (IWA), World Health Organization (WHO), UiT the Arctic University of Norway, Chalmers University of Technology, Sweden.

Brauer, F.; Sturm, S.; Kaupe, M.; Schiffmann, S. (2019): Mehrwert des Risikomanagements für den Wasserversorger. DVGW energie | wasser-praxis 12/2019, 53-55.

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